KFV Präsident Martin Mutz
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Martin Mutz neuer „alter“ KFV-Präsident

Der Rechtsanwalt Martin Mutz ist in der ordentlichen Hauptversammlung des Kärntner Fußballverbandes am Freitag in seinem Präsidentenamt bestätigt worden. 140 Wahlberechtigte kamen zur Jahreshauptversammlung nach Klagenfurt. Am Ende war die Abstimmung, bei der auch die ÖFB Spitze anwesend war, eine knappe Angelegenheit.

Mit 73 zu 65 Stimmen konnte sich Martin Mutz am Freitagabend gegen seinen Herausforderer Manfred Mertel im Klagenfurter Lakeside Park durchsetzen. Mutz war ja aus dem Team des ehemaligen KFV-Präsidenten und nunmehrigen ÖFB-Präsidenten Klaus Mitterdorfers hervorgegangen und übernahm von ihm am 9. Juli 2023 die Führung in Kärnten. Nun wurde der 49-jährige Rechtsanwalt und Vater von drei Kindern also in seinem Amt bestätigt und erwähnte neben zahlreichen anderen Themen den Nachwuchs- und Frauenfußball, sowie die Ehrenamtlichkeit in den Vereinen als wichtige Bereiche für seine Präsidentschaft. Auch eine Ligareform sei denkbar.

Martin Mutz
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Martin Mutz

„Natürlich freut es mich, dass ich das Vertrauen von den Vereinen bekommen habe und hoffe, dass ich dem auch gerecht werde“, so Mutz. Er plane Verhandlungen mit Manfred Mertl und seinem Team: „Ich werde mit denen, die auch in unser Team passen würden, Gespräche führen und schauen, ob wir irgendwo einen gemeinsamen Weg finden, dass ja auch diese wertvolle Arbeitskraft für den Fußball nicht entgeht.“

Auch der Mädchenfußball müsse einen Aufwind erfahren, so Mutz: „Da haben wir dieses Projekt, wo wir in die Schulen gehen können, das sind die Sachen, die wir jetzt in Angriff nehmen.“ Die erste volle Legislaturperiode dauert für Martin Mutz nun vier Jahre.

Publikum Wahl KFV Präsident
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Kaiser: Mutz wird Fußball auf neues Niveau heben

Sportreferent LH Peter Kaiser (SPÖ) gratulierte Martin Mutz zum Wahlsieg. „Fußball ist in Kärnten ein Volkssport, der kaum jemanden kalt lässt. Gemeinsam mit dem KFV sehe ich es als unsere Aufgabe, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die 173 Vereine, 29.000 Spielerinnen und Spieler, 4.700 Trainerinnen und Trainer und 2.000 Funktionärinnen und Funktionäre zu gewährleisten."

Er sei überzeugt, „dass wir mit Martin Mutz den Kärntner Fußball und das ihm zugrundeliegende Netzwerk an ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionären auf ein neues Niveau heben werden“, so Kaiser überzeugt. Er bedankte sich auch bei Manfred „Waschi“ Mertel für sein Engagement. „Waschi wird als Kenner und Experte dem Kärntner Fußball weiter erhalten bleiben.“

Arthofer sieht „interessante Bereicherung“

Landessportdirektor Arno Arthofer ergänzt: „Martin Mutz hat vor acht Monaten die Agenden des KFV interimistisch übernommen und hat Wissen aus seinem beruflichen Umfeld in den Verband eingebracht. Diese neue Perspektive ist eine interessante Bereicherung für das Sportland Kärnten“.

Man sei in regelmäßigem Austausch mit den Verantwortlichen, auch im Fußballverband, mit den Kommunen, mit den Städten: „Wir werden uns natürlich jetzt ehestmöglich treffen, um die Eckpfeiler für eine gedeihliche Zusammenarbeit für die Zukunft einzuschlagen“, so Arthofer.

Arno Arthofer
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Arno Arthofer

Bei der Wahl waren auch die beiden ÖFB-Geschäftsführer Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold sowie Sportdirektor Peter Schöttel und fast alle anderen Landesverbandspräsidenten anwesend. Trotz des Wahlkampfes waren die Töne recht moderat, man wolle zusammenarbeiten, hieß es nach der Abstimmung vom Wahlsieger.

Ehrenpräsidentschaft für Klaus Mitterdorfer

ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer wurde an diesem Abend einstimmig zum Ehrenpräsidenten des Kärntner Fußballverbandes gewählt: „Ich denke, es war trotz allem eine sehr faire Wahl mit zwei sehr guten Teams. Und das ist halt immer so in einem demokratischen Prozess, dass es halt einen Gewinner gibt oder ein Team, das siegt.“

Mitterdorfer sieht die Herausforderungen für die Zukunft einerseits im veränderten Gesellschaftsverhalten der jungen Menschen. Es gelte, sich mehr nach ihren Bedürfnissen zu richten und zu „schauen, dass wir möglichst viele Mädchen und Buben zu den Vereinen kriegen, aber auch schauen, dass diese jungen Menschen bei den Vereinen bleiben.“

Wahl  KFV Präsident
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Die Auszählung der Stimmen

Die zweite große Herausforderung liege für alle Landesverbände und den ÖFB darin, dafür Sorge zu tragen, „dass es auch in den nächsten 15 Jahren noch ehrenamtliche Funktionärinnen und Funktionäre bei den Vereinen gibt, damit die Kinder eine Heimat haben. Und da gilt es halt, gute Unterstützungen zu leisten.“ Als Beispiel nannte Mitterdorfer das gemeinsame „Helping-Hands“-Projekt der ÖFB-Landesverbände, der Österreichischen Gesundheitskasse.

Klaus Mitterdorfer
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Klaus Mitterdorfer

„Amateurbereich stärken“

Es gehe nicht nur „um den leistungsorientierten Spitzenfußball mit all unseren Nationalteams, bei den Mädchen, Buben, im Erwachsenenbereich, sondern es geht auch um die Stärkung des Amateurbereichs, um die Stabilität, um die Qualität des Amateurbereichs. Das ist eine ganz wesentliche Aufgabe des ÖFB und auch von mir. Ich komme aus dem Bereich und es ist mir einfach ein Herzensanliegen, dass das auch in Zukunft in einer guten Struktur erhalten bleibt.“