Arbeiter in Umspannwerk auf Hebebühne
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Wirtschaft

Kärnten Netz investiert knappe Milliarde

Bis zu einer Milliarde Euro will die Kärnten Netz innerhalb von zehn Jahren in die Infrastruktur und den Netzausbau in Kärnten investieren. Ein Teil davon ist die vollständige Erneuerung des Klagenfurter Umspannwerks, die jetzt abgeschlossen wird. Das Unternehmen stellt sich damit auf einen höheren Stromverbrauch in den kommenden 40 Jahren ein.

Über das erneuerte Umspannwerk werden knapp 20 Prozent des Kärntner Stromverbrauches gedeckt. Es versorgt die Netze der Energie Klagenfurt sowie der Kärnten Netz in der Region zwischen dem Südufer des Wörthersees und den Karawanken mit Strom. Elf Millionen Euro wurden von der Kärnten Netz in das Projekt investiert.

„Die Energiewende bedeutet steigende Anforderungen an das Stromnetz. Es kommen neue Anwendungen wie zum Beispiel Wärmepumpen und E-Autos hinzu, der Leistungsbedarf von Unternehmen wächst und gleichzeitig sehen wir die zunehmende Dezentralisierung der Erzeugung, Stichwort Photovoltaik. Um all das umzusetzen, braucht es ein starkes Netz. Der modernisierte Knoten hier in Klagenfurt kann diese Anforderungen alle erfüllen“, so Eva Tatschl-Unterberger, Geschäftsführerin der Kärnten Netz.

Strabag führe technisch komplexe Bauarbeiten durch

Die Bauarbeiten für die Erneuerung des Umspannwerkes Klagenfurt wurden von der Strabag durchgeführt. Die Erneuerung des Umspannwerkes Klagenfurt sei eine besondere technische Herausforderung gewesen. „Wegen der Einbindung der insgesamt acht 110-kV-Leitungen und der engen Platzverhältnisse konnten wir dieses Umspannwerk nicht auf der grünen Wiese neu bauen, sondern mussten es während des laufenden Betriebes vollständig erneuern“, sagte Michael Marketz, Geschäftsführer der Kärnten Netz.

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Umspannwerk Klagenfurt nach einem Umbau

Aus diesem Grund setzte die Kärnten Netz das Projekt in vier Abschnitten um und musste während der dreijährigen Bauzeit mit vielen Provisorien arbeiten, um die Versorgung der Kunden durchgehend zu gewährleisten. Außerdem mussten besonders streng Arbeitssicherheitsregeln eingehalten werden. Die nicht mehr benötigten Teile der alten Anlage wurden schrittweise demontiert. Während der Bauzeit gab es zusätzliche Herausforderungen wie die Pandemie. Trotzdem sei es gelungen, die Zeit- und Budgetpläne einzuhalten, so Marketz.

Weitere Investitionen der Kärnten Netz

Die Kärnten Netz investiert auch in anderen Regionen in Umspannwerke. „Mit unserem ‚Kärnten-Paket‘ investieren wir bis 2025 rund 750 Millionen Euro in die Energieinfrastruktur in unserem Bundesland, nahezu die Hälfte davon sind Investitionen in das Stromnetz“, so Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag.

In Gailitz werde das Umspannwerk auf dem bestehenden Standort erneuert, ähnlich wie in Klagenfurt. Das Umspannwerk Treibach werde auf einem anderen Standort neu errichtet und das Umspannwerk Rangersdorf werde ein neuer Knoten im Oberkärntner Stromnetz. „Die Bauarbeiten für dieses Projekt werden nach Vorliegen aller Genehmigungen heuer beginnen“, so Eva Tatschl-Unterberger, Geschäftsführerin der Kärnten Netz. Ausbauprojekte realisiert die Kärnten Netz derzeit auch bei den bestehenden Umspannwerken Ferlach und Wolfsberg.