Hochwasserschutz – Verbauung
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Politik

Millionen gegen Muren und Hochwasser

Gegendtal, Jauntal, Lavanttal und Gailtal waren in den letzten beiden Jahren besonders von Unwetterereignissen betroffen. Durch Schutzmaßnahmen konnten Schäden in Millionenhöhe verhindert werden. Allein heuer fließen 52 Millionen Euro in den Hochwasserschutz und die Wildbach- und Lawinenverbauung.

Die Ereignisanalyse zeige, so der zuständige SPÖ-Referent Daniel Fellner, dass während des Unwetterereignisses Tief Zacharias insgesamt zehn Rückhaltebecken eingestaut oder teil-eingestaut wurden, was einen geschätzten Schaden von etwa 18 Millionen Euro verhindert habe. Auch das Tief Emir und Fred im November 2023 konnte weitgehend ohne größere Schäden bewältigt werden. Insgesamt seien bei beiden Ereignissen Schäden in Höhe von mehr als 25 Millionen Euro hintangehalten worden. Und, so Fellner: „Auf die Zukunft gesehen werden sich diese Summen vervielfachen“, weshalb auch immer mehr Geld in den Bau von Rückhaltebecken und Beton-Verbauungen wie aktuell entlang der Drau und Lavant investiert werde.

Hochwasserschutz – Verklausung wird ausgebaggert
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Ein Schadensereignis folgte auf das nächste

Rückblickend betrachtet, startete das vergangene Jahr 2023 mit überdurchschnittlichen Niederschlägen, besonders im Juli und August. Die Unwetter im August führten zu erheblichen Überschwemmungen, insbesondere in Unterkärnten. Dank bereits umgesetzter Schutz- und Präventionsmaßnahmen konnten hier größere Katastrophen vermieden werden.

Für erneute Anspannung sorgte die Hochwasserwarnung Ende Oktober. Durch weitreichende Vorsorgemaßnahmen und effektives Krisenmanagement konnten bedeutende Überflutungen in besiedelten Gebieten jedoch erfolgreich abgewendet werden. Trotz intensiver Niederschläge funktionierten die implementierten Schutzmaßnahmen und Bauwerke gut.

„Investition in präventive Maßnahmen notwendig“

Fellner hob vor allem die Bedeutung der gesetzten Maßnahmen im Hochwasserschutz für Leib und Leben aber auch die Infrastruktur der Kärntner Bevölkerung hervor: "Der erfolgreiche Hochwasserschutz zeigt, dass Investitionen in präventive Maßnahmen weiterhin notwendig sind, um Kärnten optimal vor Naturgefahren zu schützen.“

Deshalb werde auch weiterhin laufend in den Hochwasserschutz investiert. Alleine im heurigen Jahr sei geplant, 25 Millionen Euro in den Hochwasserschutz zu investieren (14,7 Mio. Bundes-und 6,2 Mio. Landesmittel), sowie 26,6 Millionen Euro (15,2 Mio. Bundes- und 5,5 Mio. Landesmittel) in den Schutz vor Wildbächen und Lawinen – was einer Gesamtinvestitionssumme von rund 52 Millionen Euro entspricht.

Fellner zu Nothilfswerk: Keine rückwirkende Ausweitung

Für das Nothilfswerk wurde die Einkommensgrenze abgeschafft. Die FPÖ hatte gefordert, dass diese Maßnahme zwei Jahre rückwirkend gelten solle, damit mehr von Unwetterereignissen betroffene Menschen eine Entschädigung bekämen. „Vom Herzen her würde ich das gerne für die letzten 50 Jahre aufmachen. Aber so ist es mit Gesetzen, wir ändern eine Verordnung, eine Richtlinie und dann gibt es eben einen Stichtag, ab wann das gilt. Im Rahmen des Kärntner Nothilfswerks ist es so, dass wir mit Jänner beginnend nicht mehr auf die Einkommensgrenzen achten. Ich glaube, das ist ein toller Schritt, den man in jederlei Hinsicht begrüßen kann. Hier wieder Vergangenes aufzumachen, halte ich für problematisch, das ist auch einfach nicht abbildbar – denn wo zieht man dann die Grenze?“, erteilt Fellner der Idee, die Einkommensgrenze für Hochwasser-Opfer auch auf die vergangen Jahre auszuweiten, eine klare Absage.