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Oleksii – stock.adobe.com
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TECHNIK&IT

Cyber-Attacke auf KLV ohne grobe Schäden

Die Kärntner Landesversicherung ist am Wochenende Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Dank eines Alarmsystems konnte die Attacke aus heutiger Sicht weitestgehend abgewehrt und schlimmerer Schaden verhindert werden. Kundendaten sind vermutlich nicht betroffen, bei Online-Diensten muss jedoch mit Einschränkungen gerechnet werden.

Einen Cyber-Angriff in dieser Größenordnung hat man bei der Kärntner Landesversicherung noch nicht erlebt. Vergangenen Samstag hatte das Sicherheits-System Alarm geschlagen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Versicherung, Jürgen Hartinger: „Wir haben ein sogenanntes Socks-System laufen, das laufend unsere Netzwerke überwacht. Die Alarmkette wurde in Gang gesetzt und wir haben entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen.“

Einschränkungen für Kunden bei Online-Diensten

Die Kärntner Landesversicherung hat immerhin 70.000 Kundinnen und Kunden. Diese müssen nun mit kurzfristigen Einschränkungen bei Online-Diensten rechnen. Aus heutiger Sicht der IT-Experten waren die Daten der Kundinnen und Kunden jedoch nicht vom Angriff betroffen. „Sowohl die Telefonanlage als auch der eingehende Mailverkehr und auch unsere Verwaltungssysteme funktionieren“, so Hartinger. Derzeit könne es aber zu kleineren Einschränkungen kommen. „Wir testen natürlich unsere Systeme und versuchen die Sicherheit zu erhöhen, sodass es kurzfristig zu Verzögerungen kommen kann.“

Kundenportal aus Wartungsgründen abgeschaltet

Auch die Kfz-Anmeldung funktioniere. Die einzige Einschränkung, die die Kundinnen und Kunden bemerken könnten, sei bei den Kundenportalen. „Die werden aus Wartungsgründen immer wieder abgeschaltet und da kann sein, dass man eine Zeit lang nicht reinkommt.“

Ein Cyber-Angriff, der in diesem Fall noch glimpflich ausgegangen ist – das ist nicht immer der Fall, sagte der Sprecher der Gruppe IT-Sicherheit in der Wirtschaftskammer, Holger Schmitz. Die Zahl der Angriffe habe stark zugenommen. Betroffen sind sowohl Klein- als auch Groß-Unternehmen.

IT-Experte: Funktionierende Datensicherung das A&O

Schmitz: „Von der Unternehmerseite her kann es natürlich jeden treffen. Die Grundvoraussetzung, um nach so einem Vorfall wieder ins Gehen und ins Laufen zu kommen, ist natürlich, dass man eine bestehende oder funktionierende Datensicherung hat. Und diese sollte am besten vom Internet oder vom Netzwerk getrennt aufbewahrt werden.“

Das seien die Daten, auf die Hacker zugreifen könnten. „Daten, die online verfügbar sind, die in irgendeiner Cloud oder im Netzwerk erreichbar sind, sind meistens zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr existent, bzw. auch verschlüsselt.“ Erfolgreiche Cyber-Angriffe könnten im schlimmsten Fall die Existenz des betroffenen Unternehmens gefährden, so der Experte.