Dialyse
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Chronik

Die Niere mag es „solide“

Am 14. März ist „Tag der Niere“. Rund 500 Menschen in Kärnten sind von einer schweren Erkrankung dieses wichtigen Entgiftungsorgans betroffen. Ein Großteil der Fälle könnte durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden, sind sich Mediziner einig. In Kärnten kümmert sich der Verein „Niere Kärnten“ um Betroffene und deren Angehörige.

Bei Mario Wilplinger war es eine Autoimmunerkrankung, die seine Nieren in Mitleidenschaft zog. Er warte selbst auf Spendernieren. Bis dahin bleibt auch ihm nur die Dialyse.

Mario Wilplinger (links) Obmann „Niere Kärnten“
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Mario Wilplinger (links)

Ausgewogene Ernährung und Lebensstil wichtig

Manchmal werden Krankheiten wie Zysten auch vererbt. Doch der Großteil der Fälle ist auf den individuellen Lebensstil zurückzuführen. Bluthochdruck wird bei Stress von der Niere ausgelöst und er zerstört sie auch. Aber auch durch Diabetes werden die Gefäße der Nieren angegriffen. Daher sei es wichtig, auf die Nieren zu achten, sich ausgewogen zu ernähren, viel zu trinken und salzarm zu kochen, betont Nephrologe Clemens Wieser aus St. Veit: „Man spricht davon, dass ein bescheidenes, gemäßigtes, gesundes Leben wichtig ist. Also ernährungsmäßig, bewegungsmäßig aber auch im Stressmanagement.“ Mit all diesen Maßnahmen könne man Nierenerkrankungen gut behandeln und positiv beeinflussen.

Bald jeder fünfte Todesfall wegen Nierenerkrankungen

Die Niere filtert täglich 1.800 Liter Blut. Schätzungen zu Folge könnte bald schon jeder fünfte Todesfall direkt oder indirekt mit Nierenerkrankungen in Zusammenhang stehen. Werden diese etwa bei Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig erkannt, könne auch noch einiges verhindert werden, sagt Mario Wilplinger, der Obmann des Vereins „Niere Kärnten“: „Wenn die Nierenwerte nicht passen, kann man relativ schnell und relativ gut reagieren, weil es mittlerweile sehr gute Medikamente, aber auch sehr gute Therapiemöglichkeiten gibt.“

Damit ließen sich Nierenersatztherapien, wie zum Beispiel die Dialyse, oft sehr lange hinauszögern. Der Austausch mit anderen Betroffenen in der Selbsthilfegruppe sei sehr wichtig. Denn schon jede kleine Erkältung könne im schlimmsten Fall zu einer Abstoßungsreaktion führen. Das bringe für die Betroffenen große Sorgen mit sich.

Angehörige leiden bei Nierenleiden mit

Neben deren Begleitung sei deshalb auch die Beratung und Unterstützung der Angehörigen zentral, sagte Mario Wilplinger: „Angehörige sind von der Nierenerkrankung genauso betroffen. Sie müssen oft die Laune der Patienten aushalten und sind oft in der Situation, nicht genau zu wissen, wie mit etwas umzugehen ist oder wie der Patient oder die Patientin am besten unterstützt werden können. Da ist es ganz besonders wichtig, dass wir hier als Verein auch ein Angebot für die Angehörigen haben.“