Bahnhofsrestaurant Klagenfurt
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Chronik

ÖBB suchen Pächter für Bahnhofslokal

Das Bahnhofsrestaurant in Klagenfurt steht seit fünf Jahren leer. Es findet sich kein Pächter, weil vor allem die Betriebskosten hoch sind. Mit einer Verkleinerung der Fläche und den damit einhergehenden geringeren Kosten hoffen die ÖBB auf eine Wiederbelebung der Geschäftsfläche.

Die 200 Quadratmeter große Fläche am Klagenfurter Bahnhof, in dem einst ein Restaurant betrieben wurde, steht seit knapp fünf Jahren leer. Das Restaurant ließe sich mit der vollen Größe nicht mehr verpachten. Auch wegen der hohen Kosten und der immer kürzer werdenden Aufenthaltsdauer von Reisenden auf Bahnhöfen, finde sich kein Betreiber, so ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel.

ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel
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ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel vor der zu vermietenden Geschäftsfläche

Geschäftsfläche verkleinert

Die ÖBB haben sich zu einer Redimensionierung des Restaurants entschlossen, das heißt, dass statt 200 nur noch 90 Quadratmeter angeboten werden. Außerdem sollen Sitzplätze am Bahnsteig zur Verfügung stehen. Mit dieser Veränderung hofft man, doch noch einen Pächter finden zu können, sagte Zernatto-Peschel. Es gebe drei Interessenten, mit denen Gespräche geführt werden. Rund 20 sagten bisher schon ab.

Bahnhofsrestaurant Klagenfurt
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Zu vermietende Fläche am Hauptbahnhof in Klagenfurt

Kulinarisches Angebot soll vielfältiger werden

Die ÖBB würden sich durch die Eröffnung eines neuen Lokals wünschen, dass für Reisende am Hauptbahnhof auch wieder warme Speisen angeboten werden könnten. Dadurch würde nicht nur das kulinarische Angebot vielfältiger werden, sondern auch das Gesamtangebot werte man dadurch auf, so Zernatto-Peschel.

Kostenfrage nicht geklärt

Wie hoch die Kosten für das zu vermietende Lokal sind, dazu halten sich die ÖBB bedeckt. Die Miete habe man auf sieben bis neun Euro pro Quadratmeter reduziert. Details müssten in den Verhandlungen geklärt werden, sagte Zernatto-Peschel.

Der letzte Pächter gab unter anderem genau wegen dieser hohen Kosten vor fünf Jahren auf. Auf die Frage, ob ein Nachlass bei den hohen Betriebskosten möglich wäre, antwortete Zernatto-Peschel: „Die Betriebskosten sind ein Durchläufer auch für uns. Hier gibt es eigentlich relativ wenig Spielraum. In den Verhandlungen gibt es aber sicher noch die Möglichkeit, erneut über die Kosten zu sprechen.“

Mallnitz als Positivbeispiel

Was am Klagenfurter Bahnhof noch nicht funktioniert, wurde in Mallnitz bereits 2020 umgesetzt. Vor vier Jahren wurde das Bahnhofsrestaurant wiederbelebt und bis heute wird es von Vanessa von Hemert betrieben. Monatlich muss sie für die Geschäftsfläche rund 1.400 Euro zahlen, erzählt sie dem ORF Kärnten in einem persönlichen Gespräch. Unter den Besuchern in Mallnitz seien sowohl Einheimische als auch Urlauber.

Neben Mallnitz gibt es aber auch noch weitere Bahnhofslokale, die wiederbelebt werden konnten, wie etwa in Bleiburg, Althofen oder Wolfsberg. In Krumpendorf, Velden, St. Veit oder Bodensdorf hingegen herrscht das gleiche Schicksal wie in Klagenfurt – für die Geschäftsflächen findet sich aktuell kein Pächter. Wie es aber nun in Klagenfurt konkret weitergeht, ist noch nicht bekannt.