Martin Polaschek von der ÖVP
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Bildung

Polaschek stellt neue Lehrerausbildung vor

Unterrichts- und Wissenschaftminister Martin Polaschek (ÖVP) war am Freitag in Kärnten und besuchte das Bundesrealgymnasium in Feldkirchen sowie die Gustav-Mahler-Privatuniversität. Am Vormittag informierte er in einer Pressekonferenz über das neue Lehramtsstudium, das nur noch drei statt vier Jahre dauern soll.

Das neue Studium wurde im Ministerrat bereits verabschiedet und soll noch heuer im Nationalrat beschlossen werden. Weniger lang studieren und trotzdem besser auf das Unterrichten in der Schule vorbereitet sein – die Erwartungen an das neue Lehramtsstudium sind groß. Konkret soll die Bachelorausbildung nicht mehr vier Jahre dauern, sondern nur noch drei, das anschließende Masterstudium für die Sekundarstufe zwei Jahre. Wobei diese Ausbildung berufsbegleitend absolviert werden kann. Die Lehrerinnen und Lehrer stehen schon im Klassenzimmer und absolvieren nebenbei das Masterstudium.

Polaschek stellt verkürzte Lehrerausbildung vor

„Qualität muss gewährleistet sein“

Auf die Frage, ob nicht die Gefahr besteht, dass die Qualität auf der Strecke bleibt, sagte Polaschek: „Die Qualität bleibt natürlich weiterhin hoch, das muss gewährleistet sein. Worauf wir auch achten werden ist, dass im Dienstrecht entsprechende begleitende Maßnahmen eingeführt werden. Das heißt, dass die jungen Lehrerinnen und Lehrer nur eine bestimmte Zahl an Stunden unterrichten dürfen, dass sie grundsätzlich nicht Klassenvorständin oder Klassenvorstand sind, dass die jungen Leute auch wirklich die Möglichkeit haben, daneben ihren Master abzuschließen.“

Landeshauptmann Peter Kaiser mit Bildungsminister Martin Polaschek und Bildungsreferent Daniel Fellner
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v.l. Peter Kaiser, Martin Polaschek, Daniel Fellner bei der Pressekonferenz

Erfahrungen sollen in Master einfließen

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) begrüßt die Neuregelung, wünscht sich aber: „Wichtig wäre es, hier noch Elemente so miteinander zu verbinden, dass durch das Tätigwerden in der Praxis, im Klassenraum, gewonnene Erfahrungen, aber auch Defizite, in den Masterbereich wissensorientiert mit eingebracht werden.“

Bildungsreferent Daniel Fellner (SPÖ) bekundet dem Unterrichtsminister seine Unterstützung bei der Umsetzung, für ihn zählt der vermehrte Praxisbezug: „Zeiten im Hörsaal zu reduzieren, aber die Praxis in der Schule zu steigern, das sind alles Initiativen, die wir sehr stark begrüßen.“

Derzeit weltweit eine der längsten Ausbildungen

Aktuell dauert die gesamte Ausbildung noch sechs Jahre und gehört damit weltweit zu den längsten, sagte Polaschek. Die Verkürzung ist auch dem Lehrermangel geschuldet. Bis allerdings tatsächlich mehr Lehrkräfte ausgebildet werden, dürften noch Jahre vergehen. Polaschek hofft, im Wintersemester 2025 mit der neuen Bachelorausbildung beginnen zu können. Das neue Masterstudium wird noch auf sich warten lassen, es müsse erst der Lehrplan ausgearbeitet werden, sagte er.

Nach den Quereinsteigern gefragt, sagte Polaschek, es sei ein sehr strenges Verfahren, das nicht alle Menschen bestehen, die sich dafür bewerben. Diese Menschen bringen aber eine andere Perspektive mit aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit, andere Erfahrungen, andere Blickwinkel und würden dadurch die Schule bereichern. „Der Großteil der Lehrerinnen und Lehrer bleiben selbstverständlich weiterhin die dafür einschlägig ausgebildeten Personen.“