Schokolagehase
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Wirtschaft

Schoko-Osterhasen werden deutlich teurer

Missernten in den Erzeugerländern lassen die Schokoladepreise steigen. Während die großen Handelsketten aufgrund ihrer Lieferverträge noch die Preise halten können, haben die kleinen heimischen Chocolatiers mit der Preisgestaltung zu kämpfen. Vor Ostern betrifft es vor allem die Osterhasen.

Jeder Österreicher isst im Schnitt acht Kilo Schokolade im Jahr, nur die Schweizer essen mehr. Nach Missernten aufgrund längerer Dürreperioden und Starkregen in Anbaugebieten wie an der Elfenbeinküste und Ghana sind die Erträge bei den Kakaobohnen geringer und der Preis steigt. Noch vor einem Jahr kostete die Tonne Rohkakao auf dem Weltmarkt um die 2.500 Euro, heuer sind es mehr als 5.000 Euro.

Dass Schokolade langsam aber stetig teurer wird, lasse sich kaum vermeiden, sagt Peter Nimmervoll. Er betreibt ein Schokolade-Spezialitätengeschäft in Klagenfurt, wo unter anderem 400 verschiedene Tafeln Schokolade angeboten werden: „Das ist für uns, genauso wie für unsere Kunden, eigentlich sehr hart. Es ist sehr schwierig, diesen Preisauftrieb, den wir bei den Rohstoffen haben, auch wirklich an die Kunden weiterzugeben. Man ist dazu gezwungen, weil sonst würde man keine Schokolade mehr herstellen können.“ Durch bereits abgeschlossene Verträge müsse eben mehr bezahlt werden und eine Spanne von zehn bis zwanzig Prozent werde an den Kunden weitergegeben.

Chocolatier beim Schokoladeverarbeiten
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Chocolatiere bei der Arbeit

Auch Handarbeit lässt Kosten steigen

Auch in einer Konditorei in Friesach, die sich auf die Schokoladeproduktion spezialisiert hat, werden die Preise noch gehalten, sagt Geschäftsführerin Hanna Craigher: „Bei unserer Schokoladenproduktion ist das Teure der Faktor Arbeit, weil wir unsere Schokoladen und auch die Osterhasen zu hundert Prozent in Handarbeit herstellen. Der hauptsächliche Preis- und Kostentreiber ist die menschliche Arbeitskraft.“

Die Lohnkosten seien in den letzten zwei Jahren schon fast immer um zehn Prozent gestiegen. Man habe sich aber heuer dazu entschieden, einen Trend gegen die Preissteigerung zu setzen und mit den Preisen zu Ostern gleich zu bleiben, so Craigher. Acht Euro kostet der günstigste. Seit Aschermittwoch wurden bereits 2000 Osterhasen produziert. Üblicherweise sind sie am Gründonnerstag nahezu ausverkauft.

Schokoladeosterhasen
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Bunte Schokoosterhasen

Spekulationen als Preistreiber

Drei Tonnen Rohschokolade werden pro Jahr in einer Konditorei in Hermagor verarbeitet. Seit zwei Wochen ist die Produktion für Ostern voll angelaufen. Mehrere tausend Stück Schokoostereier werden hergestellt, natürlich dürfen die Hasen auch nicht fehlen. Zwischen dem Größten und dem Kleinsten liegen 65 Euro Unterschied.

Konditormeister Erich Semmelrock ist überzeugt davon, dass die Verteuerung auch viel mit Spekulationen am Weltmarkt zu tun hat: „Das Problem ist, dass auch mit den Rohstoffschokoladen spekuliert wird. Das ist wirklich eine Sauerei, dass man mit Lebensmitteln Geld erzielen oder spekulieren kann. Letztendlich werde es dann wieder beim Endverbraucher aufgeschlagen.“ Noch mache der Kunde die Teuerung mit, heißt es seitens der heimischen Schokoladeerzeuger und noch wisse der Kunde, dass Qualität ihren Preis habe.