Es ist der HUB 27, einer der neuesten Messehallen in Berlin, in der die Österreich-Werbung um Gäste aus aller Welt wirbt. Verantwortlich für den Messeauftritt ist zum ersten Mal weine gebürtige Kärntnerin, die neue Geschäftsführerin der Österreich Werbung. Astrid Steharnig-Staudinger stammt aus Schwabegg im Jauntal: „Ich bin der Meinung, ohne Wurzeln keine Flügel. Ich habe ja auch zwei Kinder und die lieben Kärnten. Die sagen mir jede Woche, sie würden am liebsten nach Kärnten ziehen und fragen, warum wohnen wir in Wien.“
Steharnig-Staudinger will anders werben, unkonventionell und mit einem Augenzwinkern: „Wir zeigen eben keine Landschaftsbilder mehr. Wir sind ein bisschen weggegangen von den Stereotypen der Tourismuswerbung. Wir zeigen Menschen, Gefühle, Emotionen und wir gehen auch tatsächlich mit dem deutschen Wort Lebensgefühl international in die Kommunikation.“
Auch Nachwuchs lernt auf ITB
In drei Messetagen sind es an die 100.000 Besucherinnen und Besucher, die in Berlin am rot-weiß-roten Messestand vorbeiziehen. 15 von ihnen sind auch die Schülerinnen und Schüler der 4AT, der Kärntner Tourismusschule in Villach, die extra in die deutsche Hauptstadt kamen. Geleitet wird die Exkursion von Lehrer Alois Fertala, der seit 27 Jahren KTS-Schülerinnen und Schüler auf die ITB begleitet: „Es ist sehr wichtig, dass wir aus unserer sehr schönen, aber kleinräumigen Struktur einmal herauskommen, durch 27 Hallen marschieren, die ganze Welt spüren. Und da spürt man, wo unsere Konkurrenz ist. Das hilft uns, besser über den Tellerrand hinausschauen zu können.“
Noch großes Potenzial in Deutschland
Über den Tellerrand schaut in Berlin auch der Geschäftsführer der Kärnten Werbung, Klaus Ehrenbrandtner: „Es geht darum, einem internationalen Publikum gegenüber sichtbar zu werden, Termine wahrzunehmen mit Reiseveranstaltungen, mit Medienvertretern. Das geht hier sehr kompakt in zwei, drei Tagen. Das ist alles sehr effizient, hier vor Ort zu sein.“
Kärnten will vor allem auch in Deutschland punkten, dem wichtigsten Herkunftsland für den Kärntner Tourismus. Deshalb wurde der deutsche Markt besonders genau analysiert, sagte Ehrenbrandtner: „Unter anderem hat sich herausgestellt, dass es in Nordrhein-Westfalen Potenziale gibt, die wir im Sommer noch besser nützen können. In Zahlen ausgedrückt sind das so um die 100.000 Nächtigungen, von denen wir da sprechen. Es ist sicher langfristig möglich, das auch wieder über die Jahre zurückzugewinnen.“
Aber auch neue Herkunftsmärkte sollen bearbeitet werden. So gibt es laut Ehrenbrandtner langfristig Pläne, um die Schweiz oder Überseemärkte gemeinsam mit den Regionen und der Österreich Werbung zu erreichen. Ziel sei es, mehr und andere Gäste nach Kärnten zu holen. Das soll aus Sicht der Kärnten Werbung vor allem mit mehr Qualität gelingen.
Destinationen wettbewerbsfähig machen
Diesen Weg unterstützt auch Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP). Er müsse in die Zukunft führen, was dem Weißensee vorbildhaft gelungen sei: „Es gibt aber auch Destinationen, die haben große Herausforderungen vor sich. Wo noch sehr viel veraltetes Angebot da ist, das in dieser Form wahrscheinlich keine Zukunft hat. Wo man schauen muss, was kann man wie transformieren, damit dieses Angebot in Zukunft wettbewerbsfit ist.“ Der Tourismus sei derzeit jedenfalls die einzige Branche mit einem starken Wachstum.
Regionen und Aussichtsziele werben vor Ort
In einer eigenen Abteilung am Österreichstand werben auch Tourismusattraktionen um Gäste. Für Kärnten vertreten der Nationalpark Hohe Tauern gemeinsam mit der Großglockner Hochalpenstraße. Geschäftsführer Johannes Hörl: „Wir sind hier auf der größten internationalen Tourismusbörse, natürlich auch irgendwo im Schaufenster. Es ist ideal, um hier Kontakte zu knüpfen, bestehende Kontakte zu forcieren. Und wir sind auch hier im Rahmen von Austrian Leading Sights. Das heißt, die bedeutendsten österreichischen Ausflugsziele treffen sich auch hier.“ Abseits der Österreich Werbung sind auch viele Kärntner Touristiker und Hoteliers auf der internationalen Tourismusbörse unterwegs.
ITB: Kärnten setzt auf deutsche Touristen
Seit Dienstag wirbt auf der größten Reise-Fachmesse der Welt, der internationalen Tourismusbörse ITB in Berlin, die ganze Welt um Touristen. Stark vertreten ist auch Kärnten. Der Landes-Tourismusorganisation geht es vor allem darum, bestehende Kernmärkte auszubauen, besonders in Deutschland.
Auch Italien und Slowenien vertreten
In einer eigenen Halle besonders präsent ist heuer das Sultanat Oman auf der arabischen Halbinsel, das offizielle Gastgeberland der heurigen ITB. Neben dem Orient sind auch Österreichs Nachbarländer stark und bunt auf der ITB in Berlin vertreten. Italien buhlt mit einer eigenen Halle um neue Gäste, ein Auftritt mit grün-weiß-roten Flaggen und ganz viel frischem Eis. Weniger bunt dafür mit viel Naturbildern tritt Slowenien auf. Hier geht es vor allem darum, die Kernmärkte weiter zu stärken.