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Gesundheit

Zwei Scharlachfälle im Raum Villach

In einer Villacher Schule und in einem Kindergarten ist am Mittwoch jeweils ein Fall von Scharlach aufgetreten. Das teilt der Bezirkshauptmann des Bezirks Villach-Land, Bernd Riepan, mit. Die Eltern wurden in einem Informationsschreiben über nötige Maßnahmen in Kenntnis gesetzt.

In dem Schreiben des Gesundheitsamts an die Eltern hieß es, die Erkrankung sei nicht gefährlich, wenn sie rechtzeitig erkannt und mit Antibiotika behandelt werde. Nach 24 Stunden sei ein krankes Kind, das Antibiotika bekomme, nicht mehr infektiös. Ohne Behandlung mit Antibiotika können sich andere Kinder oder Erwachsene drei bis vier Wochen nach den ersten Krankheitszeichen immer noch anstecken.

Keine Schutzimpfung vorhanden

Eine Schutzimpfung gegen Scharlach gibt es nicht, vorbeugende Maßnahmen sind also nur bedingt möglich. Man kann sich auch immer wieder mit der Krankheit infizieren. Ausgelöst wird Scharlach vom Streptokokken-Bakterium Streptococcus pyogenes. Die Streptokokken werden durch feinste Tröpfchen beim Niesen, Husten und Sprechen, in seltenen Fällen auch durch Schmierinfektion, übertragen. Auch Gesunde können die Bakterien unbemerkt im Rachenbereich tragen. Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) liegen nur wenige Tage.

Nach Informationen auf der Homepage des Gesunheitsministeriums treten die ersten Krankheitszeichen ein bis drei Tage nach der Ansteckung auf, selten später. Am häufigsten kommt es zu einer Rachenentzündung mit Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Erbrechen, geröteten Wangen und oft hohem Fieber. Einige Tage später treten die typischen Haut- und Schleimhautveränderungen auf. Der Rachen färbt sich rot, Mundschleimhaut und Mandeln sind fleckig gefärbt, die Zunge hat einen weißen Belag.

Nicht juckender Ausschlag

Zwischen dem zweiten und vierten Tag kann auch der typische Scharlach-Ausschlag (Exanthem) erscheinen, er wird durch von den Bakterien gebildeten Giftstoffe verursacht und ist nicht juckend. Die stecknadelkopfgroßen roten Flecken beginnen meist in der Leistengegend und an den Innenseiten der Oberschenkel und breiten sich dann über den gesamten Körper aus, nur das Mund-Kinn-Dreieck bleibt ausgespart. Er unterscheidet sich in der Regel deutlich von den Ausschlägen bei Masern oder Röteln.

Riepan sagte dazu: „Es besteht in diesem Zusammenhang kein Grund zur Panik. Es sind wirklich Routineangelegenheiten. Die Kinder werden ganz normal mit Antibiotikum behandelt und die Erkrankung sollte insofern auch keine weiteren Folgen nach sich ziehen.“ Es gebe auch hier keine Absonderungen oder Ähnliches, was es vielleicht früher einmal gegeben hatte, so Riepan.