HPV Impfung in den Oberarm
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Gesundheit

Kommt kostenlose HPV-Impfung bis 30?

Humane Papillomaviren können mehrere Krebserkrankungen auslösen. Die Kärntner Krebshilfe appelliert, das kostenlose Impfangebot bis zum 30. Lebensjahr auszuweiten, zumal man von der angestrebten Durchimpfungsrate von 90 Prozent weit entfernt sei. Ein Wunsch, der mit Blick auf den Bund womöglich in Erfüllung gehen könnte.

Humane Papillomaviren werden durch sexuelle Kontakte oder auch einfach über die Haut übertragen. Acht von zehn Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens – oft unbemerkt – damit. Bestimmte HPV-Stämme können Krebserkrankungen auslösen, allen voran Gebärmutterhalskrebs, aber auch Mund-, Rachen- und Kehlkopfkrebs, ebenso Anal- und Peniskarzinome. Eine vorbeugende HPV-Impfung bietet Schutz dagegen.

Krebshilfe: Krebsarten mit Impfung bald ausgerottet

Die HPV-Impfung schützt dagegen, sagt Theresa Neumann, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe Kärnten. Seit zehn Jahren ist die HPV-Impfung Teil des kostenfreien Kinderimpfprogrammes und seit dem Vorjahr für alle vom 9. bis zum 21. Lebensjahr kostenlos: „Man kann seine Kinder da wirklich vor Erkrankungen bewahren, die zukünftig in der Form einfach nicht mehr notwendig sein, nicht mehr möglich sein werden. Also eine Gebärmutterhalskrebserkrankung kann zukünftig, wenn sich eben genug Menschen impfen lassen, tatsächlich einfach ausgerottet werden.“

Empfehlung bis 30, Kostenübernahme nur bis 21 Jahre

Auch Gesundheitsreferentin Beate Prettner SPÖ appelliert an Eltern ihre Kinder mit einer HPV-Impfung schützen zu lassen. Empfohlen wird sie ab dem 9. Lebensjahr. 7.665 junge Kärntnerinnen und Kärntner bis zum 21. Lebensjahr haben im Vorjahr eine kostenlose Impfung erhalten. Das Nationale Impfgremium empfiehlt HPV-Impfungen bis zum 30. Lebensjahr. Ab dem 21. Geburtstag müssen sie derzeit aber selbst bezahlt werden – eine Vollimmunisierung kostet 650 Euro.

Theresa Neumann: „Unser Appell als österreichische Krebshilfe ist, dass wir die Impfung bis zum 30. Geburtstag kostenlos machen möchten, um eben all jenen, die nie die Möglichkeit hatten, sich kostenlos impfen zu lassen, die Möglichkeit zu bieten, weil diese Impfung einfach keine Frage der Geldtasche sein darf.“

Gesundheitsminister macht HPV-Impfung zum Thema

Ein Appell, der möglicherweise erhört wird. Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen will eine Ausweitung der Impfaktion kommenden Montag in einer Pressekonferenz thematisieren. In Kärnten werden HPV-Impfungen bei vielen Hausärzten, Kinderfachärztinnen und Gynäkologinnen verabreicht, aber auch in den Gesundheitsämtern der Bezirke und Magistrate.