Lkws auf Autobahn
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Verkehr

Leichter Rückgang beim Lkw-Verkehr

Die Südautobahn (A2) bei Villach war 2023 der Straßenabschnitt in Kärnten mit dem meisten Lkw-Verkehr, wie eine VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der ASFINAG zeigt. Fast 1,8 Millionen Lkws waren hier unterwegs, viele davon im Transit. Im Vergleich mit 2022 ging aber der Lkw-Verkehr leicht zurück.

Weitere Lkw-Hotspots in Kärnten: Auf der A2 bei Pörtschach, Krumpendorf, Tibitsch und Kantnig waren rund 1,6 Millionen Lkws unterwegs, auf der Tauernautobahn (A10) bei Spittal an der Drau mehr als 1,5 Millionen und auf der Karawankenautobahn (A11) wurden bei den drei Zählstellen jeweils mehr als 600.000 Lastwagen gezählt, so der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Auf der Klagenfurter Schnellstraße (S37) waren es bei Zollfeld fast 400.000 Lkws.

Autobahn A2
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Beim Knoten Villach kommen A2, A10 und A11 zusammen

Enorme Belastung der Straßen

„Ein großer Transit-Lkw nutzt die Straße so stark ab wie rund 60.000 Pkws. Mit zunehmendem Lkw-Verkehr nehmen auch Straßenschäden zu, was wiederum zu Baustellen und in der Folge zu mehr Staus führt. Zudem bedeuten mehr Lkws mehr Abgase und Lärm für Anrainerinnen und Anrainer“, sagte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Eine verstärkte Verlagerung der Güter auf die Schiene entlastet die Straßen, so der VCÖ. Wo Engpässe auf der Schiene absehbar seien, sei die Schienenkapazität rasch zu erhöhen. Betriebliche Gleisanschlüsse bei Unternehmen mit bahnaffinen Gütern tragen dazu bei, dass Güter direkt beim Unternehmen auf die Schiene kommen.

Unfallrisiko durch Kontrollen minimieren

Die Entlastung der Straßen sei auch aus Sicht der Verkehrssicherheit wichtig, so der VCÖ. Wenn Lkws technische Mängel wie abgefahrene Reifen oder schlechte Bremsen aufweisen, wenn durch nicht einhalten von Lenk- und Ruhezeiten Lkw-Fahrer übermüdet sind, nehme das Unfallrisiko zu und gefährdet die anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Daher werden mehr Kontrollen empfohlen. Auch das Gewicht der Lkws sei stärker zu kontrollieren, um Überladungen zu verhindern, ebenso die Einhaltung des Tempolimits.

Viele Lkws zu schnell unterwegs

Statt der erlaubten 80 km/h beträgt auf Österreichs Autobahnen das Durchschnittstempo der Lkws 88 km/h, etliche Lkws seien mit mehr als 90 km/h unterwegs. Möglich machen das die zu hohen Toleranzgrenzen beim Überschreiten von Tempolimits, so der VCÖ. Diese seien nach Schweizer Vorbild zu reduzieren. Verstärkte Lkw-Kontrollen sorgen zudem für einen fairen Wettbewerb gegenüber all jenen Frächtern, die sich an die Vorschriften halten.

Statistik Lkws mit mehr als 3,5 Tonnen 2023

  • A2 Villach: 1,799 Millionen (2022: 1,842 Millionen)
  • A2 Pörtschach Ost: 1,636 Millionen (2022: 1,657 Millionen)
  • A2 Krumpendorf: 1,624 Millionen (2022: 1,645 Millionen)
  • A2 Tibitsch: 1,612 Millionen (2022: 1,635 Millionen)
  • A2 Kantnig: 1,603 Millionen (2022: 1,621 Millionen)
  • A2 Velden am Wörthersee: 1,596 Millionen (2022: 1,621 Millionen)
  • A2 Unterschütt: 1,593 Millionen (2022: 1,614 Millionen)
  • A10 Spittal an der Drau: 1,526 Millionen (2022: 1,570 Millionen)
  • A2 AST Klagenfurt Nord: 1,505 Millionen (2022: 1,534 Millionen)
  • A2 Drautschen: 1,504 Millionen (2022: 1,522 Millionen)
  • A2 Maglern: 1,479 Millionen (2022: 1,499 Millionen)
  • A10 Kellerberg: 1,446 Millionen (2022: 1,488 Millionen)
  • A2 Donnersbergtunnel: 1,404 Millionen (2022: 1,413 Millionen)
  • A2 St. Andrä im Lavanttal: 1,395 Millionen (2022: 1,395 Millionen)
  • A10 Oberallach: 1,386 Millionen (2022: 1,409 Millionen)
  • A2 Grafenstein: 1,377 Millionen (2022: 1,371 Millionen)
  • A2 Völkermarkt: 1,289 Millionen (2022: 1,286 Millionen)
  • A11 St. Ulrich: 0,694 Millionen (2022: 0,704 Millionen)
  • A11 St. Martin: 0,646 Millionen (2022: 0,648 Millionen)
  • A11 Karawankentunnel: 0,625 Millionen (2022: 0,636 Millionen)
  • S37 Zollfeld: 0,396 Millionen (2022: 0,407 Millionen)

Quelle: ASFINAG, VCÖ 2024