Logistikzentrum Fürnitz
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Wirtschaft

Fürnitz: Absichtserklärung unterzeichnet

Kärnten will sich als Logistik-Dreh-scheibe in Europa positionieren. Dafür soll der Standort Villach-Fürnitz weiterentwickelt und für Betriebsansiedelungen attraktiver werden. Land Kärnten und ÖBB unterzeichneten eine Absichtserklärung für eine Millionen-Investition. Das soll auch dem Zoll-Korridor mit dem Hafen Triest neuen Schwung geben.

Das Logistikcenter Austria Süd in Fürnitz ist der erste grenzüberschreitende Trockenhafen Europas. Via Zollkorridor ist er mit dem Hafen Triest verbunden, doch seit Inbetriebnahme wird er kaum angenommen", so ÖBB-Chef Andreas Matthä heute. Dabei sei der Standort exzellent und solle mit den neuen Plänen Schub bekommen.

Vorteil für verladende Wirtschaft und Industrie

„Der Standort Fürnitz ist aus meiner Sicht ideal gelegen. Er liegt an zwei Ten-Korridoren, hat eine unmittelbare Anbindung nach Triest. Er hat über den Karawankentunnel eine unmittelbare Anbindung an Slowenien. Er liegt an der Autobahn und er hat auch den Zollkorridor, der für die verladende Wirtschaft und die Industrien aus meiner Sicht ein enormer Vorteil ist“, so der ÖBB-Chef.

Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sprach von einer großen Einigung und einer echten Weichenstellung für den Standort Kärnten. Das LCAS wolle man gemeinsam weiterentwickeln und zum Erfolg führen. „Kärnten ist spätestens mit der Koralmbahn im wirtschaftlichen Herzen Europas und immer mehr Warenströme werden sich auf die Schiene verlagern. Kärnten kann sich hier als wichtigste Drehscheibe positionieren“, zeigte er sich überzeugt.

„Einigung auf Investitionen und Ausbau ein Erfolg“

Der Logistikstandort Villach-Fürnitz, er ist auch selbst Teil des europäischen TEN Kernnetzes, solle dafür ausgebaut und noch professioneller vermarktet werden. Als großen Erfolg sieht Schuschnig, dass nun erstmals eine Einigung auf Investitionen und den Ausbau erfolgte, noch heuer wird der Planungsstart erfolgen. „Diese Investitionen und der Planungsstart sind ein klares Bekenntnis zum Standort und ein wichtiges Signal an Investoren und für Betriebsansiedelungen“, so der Landesrat.

Rund 73 Millionen Euro wollen die ÖBB in den Terminal investieren. Das Logistikcenter Austria Süd soll zentrale Anlaufstelle für Betriebsansiedelungen werden. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ)sieht auch in Hinblick auf die Koralmbahn großes Potenzial.

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Verteilung auf Autobahn und Schiene ideal nutzen

„Das Logistikcenter Austria Süd macht eine weitere Verlängerung möglich, die wir bei der EU auch genehmigt bekommen haben. Sie ist damit auch mit ihrem Verschiebebahnhof, mit diesem Logistikcenter Teil eines transeuropäischen Netzes und das bietet die Chancen, dass wir bahnaffine Warentransporte eben auf die Bahn bringen können, dass wir die Chance eines Zollkorridors mit dem Porto-Trieste nutzen können und dass wir auch die Verteilungsmöglichkeiten in Richtung Schiene, verschiedene Teile Österreichs, aber auch auf die Autobahn ideal nutzen werden können“, so Kaiser.

Von der Kärntner Wirtschaftskammer werden die Investitionen heute begrüßt. Damit sei endlich die Voraussetzung gegeben, eine Drehscheibenfunktion für den Schienengüterverkehr im Alpen-Adria-Raum einzunehmen, so WKO-Präsident Jürgen Mandl.

Köfer: „Chance muss genützt werden“

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert, dass dem von Land und ÖBB unterzeichneten Memorandum rasch Taten folgen müssen: „Der Standort ist aktuell kaum ausgelastet und schlummert vor sich hin. Es gilt ehestmöglich in die Phase von Investitionen zu kommen. Die wirtschaftliche Großchance Zollfreikorridor Triest-Fürnitz muss genutzt werden und das kann nur mit einer signifikanten Weiterentwicklung der Infrastruktur erfolgen.“ Das Terminal müsse saniert, auf den neuesten Stand gebracht und erweitert werden, so Köfer.