Sechs Hektar groß ist die Fläche auf dem Österreichs erste Photovoltaikanlage für Bahnstrom auf einer Weide entsteht, eine Agri-Photovoltaikanlage. Sie befindet sich direkt neben der Südbahnstrecke zwischen Launsdorf und St. Georgen am Längsee. Ein idealer Standort für das Leuchtturmprojekt wie es die ÖBB nennen.
Strom für Südbahnstrecke
19.000 Module werden dort demnächst montiert, die ab November 15 Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugen sollen. Umgerechnet sind das 3.800 Railjet-Zugfahrten von Wien nach Salzburg. Der Strom wird direkt in die vorbeiführende Südbahnstrecke eingespeist. Nicht nur deshalb sei das Projekt einzigartig, sagt Projektmanager Jonathan Lunzer. Die Hälfe der Anlage sei mit einem Hühnerauslauf ausgestattet: „Das gehört zu einer bestehenden Landwirtschaft, die wir dadurch mit Synergieeffekten ausstatten. Die Hühner haben dadurch einen Schutz von oben. Der größte Feind des Huhnes ist ja der Raubvogel.“
Gemeinde nun für Projekt
6.000 Hühner werden bereits demnächst ihre neue Weideheimat beziehen, 60 Schafe folgen. In der Gemeinde selbst gab es zunächst Widerstand gegen das Projekt. Man habe sich durch das Projekt überrumpelt geführt. Das habe sich aber nach einer Bürger-Informationsveranstaltung geändert, sagte der Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen am Längsee, Johann Wolfgang Grilz (FPÖ): „Am Anfang war ich ein bisschen skeptisch, aber das hat sich dann gegeben. Wir sind positiv gestimmt, weil das Pilotprojekt in unserer Gemeinde war. Nachdem es keinen großen Aufschrei gegeben hat bin ich auch beruhigt.“
Auch das Land arbeitet derzeit an einem Entwurf einer neuen Photovoltaik-Verordnungen, die solche Agri-Anlagen ermöglichen soll. Noch im März soll die Novelle in Begutachtung gehen, hieß es am Mittwoch auf Nachfrage aus der zuständigen Abteilung von Landesrat Martin Gruber (ÖVP).