Einsatz in Galtür 1999
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Chronik

25 Jahre: Galtür-Einsatz prägt bis heute

Vor 25 Jahren hat das größte Lawinenunglück Österreichs das ganze Land schockiert. Einer der ersten, der damals in das Krisengebiet kam, war der Kärntner Bundesheer-Hubschrauberpilot Johann Makoru.

Tagelange Niederschläge sorgten 1999 für Rekord-Schneemengen. Am 23. Februar riss eine Lawine das kleine Galtür mitten in der Urlaubszeit regelrecht nieder. 31 Menschen starben. Einen Tag später verschütteten Schneemassen den Nachbarort Valzur, sieben Menschen kamen ums Leben. Johann Makoru war damals als Pilot in Aigen im Ennstal stationiert und wurde zum Einsatz gerufen: „Wir sind ganz hinein bis zum Lawinenkegel geflogen. Da hat man schon gesehen, wie so eine Staublawine arbeiten und mit welchem Druck sie Massen bewegen kann. Das kann man sich gar nicht vorstellen.“

Mehrere Tage flog der Kärntner unzählige Male mit Sanitäter und Notarzt nach Galtür, um Leben zu retten. „Am Anfang waren es natürlich schöne Einsätze, weil man ja noch Personen, die wirklich in äußerster Not waren, retten konnte. Mit der Zeit ist es dann nicht mehr so schön gewesen, wenn weil man niemanden mehr retten konnte.“ Es sei mehr darum gegangen, Menschen zu bergen oder Tote auszufliegen.

Johann Makoru
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Johann Makoru

Bleibende, teils konträre Eindrücke

25 Jahre sind eine lange Zeit. Doch die aktuelle Berichterstattung rund um den Jahrestag lässt auch bei Johann Makoru, der heute den Hubschrauberstützpunkt in Klagenfurt leitet, wieder viele Eindrücke aufleben: „Es waren teilweise so konträre Eindrücke. Am Freitag oder Samstag gab es ja Top-Wetter. Man fliegt in eine wunderschöne Winterlandschaft hinein und weiß gleichzeitig, dass man zu einer Katastrophe fliegt. Das ist schon bleibend.“ Die Vorfälle in Galtür zeigten, was passiert, wenn die Natur Kräfte freisetzt. Bei Opfern und Rettern prägte sich das bis heute ein.