Die Wirtschaftskammer (WK) ist für fast 40.000 Betriebe Interessensvertretung und Serviceeinrichtung. In der Bilanz habe sich gezeigt, dass die WK genau so viel an Mitgliedsbeiträgen einnahm, wie in Form von Serviceleistungen und Beratungen auch wieder ausgeschüttet wurde, rund 33 Millionen Euro. Mehr als 50.000 Mal fragten im Vorjahr Mitgliedsbetriebe die Wirtschaftskammer um Rat. Meist ging ist es um Rechtsfragen, meist um das Arbeitsrecht, wobei Unternehmen hier auch vor Gericht vertreten werden. Am häufigsten wendeten sich Gewerbe- und Handwerksbetriebe an die Kammer, Handel und Tourismus folgten.
Testcenter Carinthia für Erwachsene
Die Serviceleistungen erstrecken sich aber auf weitere Bereiche, wie Hilfe in Notfällen oder etwa Betriebshilfen, wenn eine Unternehmerin wegen einer Schwangerschaft ausfällt. Ganz neu ist das Testcenter Carinthia für Erwachsene. Schon seit vielen Jahren werden Jugendliche auf ihre Fähigkeiten und Talente getestet, um die richtige Berufswahl zu treffen.
Nun sollen auch Erwachsene getestet werden, sagte der Präsident der Kärntner Wirtschaftskammer, Jürgen Mandl: „Wenn Sie heute ein Unternehmen sehen, das vier auf fünf Bewerber für eine Position hat, dann ist oft die Frage, wer ist wirklich talentiert, wer hat die Neigung, das wirklich zu schaffen. Zweitens, um zielgerichteter im Arbeitslosenbereich zu agieren.“
Vermittlung nach Fähigkeiten
Kooperationspartner dabei ist auch das Arbeitsmarktservice. Dort will man dazu übergehen, dass Arbeitslose nicht nur nach erlernten Berufen vermittelt werden, sondern nach ihren Kompetenzen. Und genau ihre Fähigkeiten können im Testcenter Carinthia abgefragt werden, sagte Kammerdirektor Meinrad Höfferer: „Das Testcenter Carinthia ist eine europaweit einzigartige Testeinrichtung, die von der Wirtschaftskammer, von den Mitgliedsbeiträgen, bezahlt wird.“
Bedarf nach dem Testcenter besteht jedenfalls, denn trotz Konjunkturflaute suchen Betriebe nach wie vor nach Fachkräften.