Chronik

Opfer kämpft um Operationstermin

Die Folgen einer Schlägerei sind am Dienstag vor dem Zivilgericht verhandelt worden. Der Täter wurde bereits zu bedingter Haft verurteilt. Das Opfer wurde an der Nase verletzt und will sich in einer Privatklinik operieren lassen, weil es im Klinikum Klagenfurt 1,5 Jahre Wartezeit gibt. Zahlen soll das der Kontrahent.

Zu dem Schlag ins Gesicht kam es im März 2023. Seither ist die Nase des 26 Jahre alten Opfers flacher, breiter und hat einen leichten Höcker. Er könne seither schwerer atmen, sagte der 26-Jährige in dem Verfahren vor Zivilrichter Daniel Binder in Klagenfurt. In einem öffentlichen Krankenhaus würde die Korrektur der schiefen Nasenscheidewand die Sozialversicherung zahlen, da wäre auch die leichte Korrektur des Nasenrückens dabei.

Beklagter soll Kosten für raschere OP bezahlen

Edmund Eckel, der Leiter der HNO-Abteilung im Klinikum, sagte als Sachverständiger bei der Verhandlung aus. Gegenüber dem ORF sagte er, dass solche Operationen, als Folge des OP-Rückstaus aus Pandemiezeiten, erst in der zweiten Jahreshälfte 2025 in seiner Abteilung gemacht werden könnten, selbst wenn es sich um einen medizinisch durchaus notwendigen Eingriff handle.

Weil der Mann mit der verletzten Nase nicht warten wollte, ließ er sich einen Kostenvoranschlag einer Privatklinik in Villach schicken. Dort sei ein früherer Termin inklusive Korrektur der Nase kein Problem, sei ihm versichert worden. Die Gesamtkosten liegen allerdings bei mehr als 15.000 Euro. Das soll der Beklagte zahlen, forderte das Opfer.

Anderes Krankenhaus für raschere OP gesucht

Der Anwalt des Beklagten sagte, dass die Forderung den finanziellen Rahmen seines Mandanten sprengen würde und möglicherweise einen Privatkonkurs zur Folge hätte. Er schlug als Vergleich eine Summe von 10.000 Euro als Schmerzensgeld, für die Zahnbehandlung und für die Nasenoperation vor. Diesen Betrag könnte sein Mandant gerade noch von Verwandten „zusammenkratzen“.

Richter Daniel Binder sagte, er habe kein Verständnis dafür, dass Menschen ihrem Recht für eine notwendige Operation nachlaufen müssten. Jetzt wird nach anderen Alternativen für die OP gesucht. Im Krankenhaus Lienz soll es eine gute Nasen-Operateurin geben, sagte Sachverständiger Eckel. Auch im Krankenhaus in St. Veit könne es einen früheren Termin als in Klagenfurt geben. Der Prozess wurde auf Anfang März vertagt.