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Februargedenken der SPÖ

Manche Historiker sagen, der 12. Februar – in Erinnerung an den kurzen und blutigen Bürgerkrieg 1934 – sollte ein Feiertag werden. Auch wenn es in Kärnten keinen Kampf zwischen antidemokratischer Heimwehr und dem republikanischen Schutzbund gab, wird von den Sozialdemokraten auch in Kärnten dieses Tages und der Opfer gedacht.

Eine kleine Prozession am Friedhof Klagenfurt-Annabichl führte Sonntagfrüh zum Grab von Annemarie und Hans Pawlik. Sie standen auch in faschistischer Zeit zu ihrer sozialdemokratischen Gesinnung. Die SPÖ rief auch heuer zum traditionellen Gedenken an jene Tage auf, in denen ihre Ideologie nach zwölf Jahren in die Illegalität verschwand.

Februargedenken

Anders als in Wien, Oberösterreich und der Steiermark gab es in Kärnten keine bewaffneten Auseinandersetzungen. Hans Pawlik war vor 90 Jahren für den Kampf bereit. Heinz Pichler las am Sonntag aus den Erinnerungen des Sozialdemokraten. Darin heißt es, dass eine ganze Formation in Klagenfurt, Villach und in anderen Städten Kärntens kampfbereit gewesen sei. Mit dabei seien auch Mitglieder des Republikanischen Schutzbundes gewesen, eine Organisation, die bereits zehn Jahre vorher gegründet worden war und die auch in Kärnten ein aktives Leben hatte.

Kaiser: „Aus Geschichte lernen“

An die 300 Tote forderte der Bürgerkrieg mit Artillerie und Maschinengewehren, zum Beispiel im Karl-Marx-Hof in Wien. Der Aufstand der Sozialdemokraten war nach drei Tagen von einer Übermacht der Dollfuß-Anhänger niedergeschlagen. Es kam zu Verhaftungen und Hinrichtungen.

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LH Peter Kaiser

SPÖ-Vorsitzender Peter Kaiser legte am Sonntag einen Kranz beim Mahnmal der Opfer für ein freies Österreich nieder: „Ich glaube, dass der heutige Tag einer ist, um aus der Geschichte zu lernen. Auch um diese Problematik wissend, sollten wir erinnern, dass damit auch der Weg durch den Austro-Faschismus quasi ohne nennenswerten Widerstand für den Naziterror Hitlers begonnen hat. Und dass damals keine demokratische Macht, kein Widerstand spürbar war, zumindest um sich den Einmarsch zu widersetzen.“

Erst elf Jahre später, 1945, nach autoritärem Staat und Faschismus, konnten die Sozialdemokraten wieder offiziell in Österreich tätig werden.

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Diskussionsabend am 27. Februar

Die Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer und das Renner-Institut laden dazu ein, die Ereignisse vor 90 Jahren zu analysieren und sie im Kontext zu den Herausforderungen zur Verteidigung der Demokratie in der Gegenwart zu stellen. Landeshauptmann Peter Kaiser und Werner Anzenberger – ein Experte der Thematik – werden diskutieren.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, 27. Februar 2024 um 18.00 Uhr im Renner-Institut Kärnten in der Lidmanskygasse 15 in Klagenfurt statt.