„Recyceln statt Verbrennen“ lautet die Devise bei der Entsorgung von Plastikmüll aus dem Haushalt. Österreichweit fallen 900.000 Tonnen im Jahr an. Seit einem Jahr wird Plastikmüll österreichweit einheitlich gesammelt. Ab 2025 wird auf Plastik-Getränkeflaschen Pfand eingehoben, damit sich die Sammelquote verdoppelt.
Aus Plastikmüll entsteht neuer Rohstoff
Bei PreZero Polymers werden riesige Mengen an Plastikabfällen aus Haushalten angeliefert, bereits vorsortiert und gepresst. In den Anlagen werden die gepressten Ballen geschreddert und gereinigt, es entsteht daraus Kunststoffgranulat. Daraus werden neue Produkte gefertigt. Das recycelte Granulat könne mit dem frisch produzierten grundsätzlich mithalten.
Leonore Gewessler steht zu Plastikpfand
Rudolf Lackner, Geschäftsführer von PreZero Polymers: „Mit gewissen Einschränkungen, denn man muss sich vorstellen, das Material ist verschmutzt, das müssen wir komplett neu aufbauen, um ein fertiges Pellet zu erhalten. Aber es gibt Anwendungen, wo wir absolut gleichwertig sind.“ Gemeinsam mit den Kunststoffverarbeitern werde laufend daran gearbeitet, die Qualität des Recyclingmaterials zu verbessern.
Nur 25 Prozent werden gesammelt
55.000 Tonnen Plastikabfälle pro Jahr kann PreZero Polymers derzeit an ihrem Standort in Haimburg verarbeiten. Damit gehört sie zu den größten Kunststoffrecyclern in Europa und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, so Gewessler: „Wir haben derzeit beim Plastik leider nur eine Quote von circa 25 Prozent und die müssen wir in den nächsten Jahren verdoppeln. Dazu kommt, dass wir Einweg-Plastikflaschen, die klassischen PET-Flaschen, zu 90 Prozent getrennt sammeln müssen. Damit uns das gelingt, ist das Einweg-Pfand ein enorm wichtiger Schritt.“ Plastik stehe am Beginn der Kette Erdöl und man wolle weg von den fossilen Rohstoffen, so gut und schnell es gehe, so Gewessler.
Gelber Sack und gelbe Tonne
Durch das seit einem Jahr österreichweit einheitliche Sammelsystem im gelben Sack bzw in der gelben Tonne kann jetzt deutlich mehr Plastikmüll recycelt werden. Ab dem kommenden Jahr wird dann, wie beim Glas, auf Getränkeflaschen aus Plastik beim Verkauf ein Pfand von 25 Cent eingehoben. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Plastikflaschen nicht in der Natur oder im Hausmüll landen sondern wie der restliche Plastikmüll recycelt werden.