Wirtschaft

EPUs fordern steuerliche Entlastung

Ein-Personen-Unternehmen (EPU) sind immer einsatzbereit und schlagkräftig in der Umsetzung, so die Wirtschaftskammer. Sie befragte daher 250 Ein-Personen-Unternehmen über Zufriedenheit und Wünsche. Die Ergebnisse wurden nun präsentiert. So fordern die Unternehmer mehr steuerliche Entlastung und weniger Bürokratie.

Mehr als jedes zweite Unternehmen in Kärnten besteht nur aus ihrem Chef oder ihrer Chefin. 60 Prozent aller Kärntner Wirtschaftskammer-Mitgliedsbetriebe sind Ein-Personen-Unternehmen, exakt 22.590, etwa um 800 mehr als im Vorjahr. Tätig sind sie in den verschiedensten Branchen, Kammer-Vizepräsidentin Astrid Legner sagte: „53 Prozent der Ein-Personen-Unternehmen haben wir in der Sparte Gewerbe und Handwerk, 21 Prozent in der Sparte Handel, 15 Prozent in der Sparte Information und Consulting, acht Prozent im Tourismus und in der Freizeitwirtschaft sowie drei Prozent beim Transport.“

Vorteil flexible Zeiteinteilung

Hauptgrund, um ein Ein-Personen-Unternehmen zu gründen, sei die Chance, das eigene Leben unabhängiger zu machen, sagte Nicole Mayer, Beauftragte der Wirtschaftskammer, es geht vor allem um die flexible Zeiteinteilung: „Wann arbeite ich wo, es geht nicht um Work-Life-Balance, sondern wirklich um die flexible Zeitgestaltung.“ Vier von fünf der befragten Ein-Personen-Unternehmen würden sich wieder selbstständig machen. Nur jedes Dritte arbeitet im Vollerwerb, alle anderen sehen das Unternehmertum als Nebenjob.

Hinaufsetzen der Umsatzsteuer-Freigrenze

Die Wirtschaftskammer fordert von der Politik Erleichterungen, unter anderem das Hinaufsetzen der Umsatzsteuer-Freigrenze von derzeit 35.000 Euro netto pro Jahr auf 85.000. In der Umfrage zeigten sich viele EPUs auch interessiert an Weiterbildungskursen. Herwig Draxler von der Wirtschaftspolitischen Abteilung in der Wirtschaftskammer: „Die Studie hat gezeigt, dass der Wunsch nach digitaler Aus- und Weiterbildung groß ist. Wir unterstützen die EPU bereits mit einem sehr breiten Serviceangebot.“

So können Ein-Personen-Unternehmen sich auf der Internetseite der Wirtschaftskammer ihre Abgaben von einem digitalen Rechner vor-ausrechnen lassen: „Dieser gibt einen Überblick über die zu erwartenden Zahlungen und sorgt für eine bessere Planbarkeit“, so Draxler.