Ensemble Porcia im Renaissance Schloss
Ensemble Porcia
Ensemble Porcia
Kultur

Ensemble Porcia: Lachen gegen Monster

Am 29. Juni wird die heurigen Saison der Komödienspiele Porcia eröffnet. Am Freitag wurde das Programm bekannt gegeben, das den Themen und Problemen der Zeit, den „außer Kontrolle geratenden Monstern“ Extremismus und sozialer Spaltung Gemeinschaft und Lachen entgegenhalten will.

Im Vorwort des Programms heißt es: „Wie viel Erfindungsgabe brauchen wir auch heute, um mit den uns bedrohenden, außer Kontrolle geratenden Monstern fertig zu werden?! Ohne gedankliche Freiheit, Erfindungsgabe und kreative Grenzüberschreitung sind wir sowohl den politisch uns bedrohenden Monstern wie Populismus, Extremismus, Ausgrenzung und soziale Spaltung als auch den innerlich bedrohlichen Monstern wie Seelenverbildung, Beziehungsverlust und Leere hilflos ausgeliefert.“

Nestroy, Cooney, Braband und Brüder Grimm

Das Ensemble Porcia setzt den Monstern der Zeit auch Lachen entgegen. Gezeigt werden: „Der Talismann“ von Johann Nestroy, „Hochzeit auf italienisch“ von Eduardo de Filippo, „Funny Money“ von Ray Cooney, „Rent a friend“ von Folke Braband und für Kinder steht der „Gestiefelte Kater“ auf dem Programm. Nach Charles Perrault und den Brüdern Grimm in einer Fassung von Angelica Ladurner mit Musik von Severin Salvenmoser.

Auch der Theaterwagen ist wieder unterwegs, gezeigt wird „Die Wirtin“ von Peter Turrinin, frei nach Goldon in der Wagenfassung von Angelica Ladurner. Das heurigen Kinderstück im Theaterwagen ist „Arlecchino und Colombina“.

Stück „Herr Dommeldidot stellt Fragen“
ORF
Auftritt des Theaterwagens

Motto lautet Gemeinsamkeit

„Gemeinsam kriegen wir mehr hin“, streut die Intendantin der Komödienspiele Porcia, Angelica Ladurner, Blumen für ihr Ensemble, das ab Juni im Theaterwagen und ab Juli im Renaissance-Schloss in der Kärntner Bezirksstadt Spittal an der Drau spielen wird. Offiziell eröffnet wird die 63. Spielzeit am 29. Juni mit einem Autor, an den sich Ladurner bisher noch nicht herangewagt hat: „Ein bissl bin ich stolz auf meinen Mut“, meinte sie schmunzelnd bei der Programmpressekonferenz am Freitag.

„Mit distanziertem Respekt“ sei sie bisher Johann Nestroy begegnet, dessen Komödie „Der Talisman“ sie selbst bearbeiten und inszenieren wird. Dass sie auch mitspielt, versteht sich von selbst, sieht sich Ladurner doch vor allem „als Schauspielerin“. Das will sie auch verstärkt ab nächstem Jahr wieder sein, in dem sie die Leitung der traditionsreichen Bühne an Florian Eisner abgeben und „einem anderen Geist Platz machen“ will.

Gespräche zu aktuellen Themen

Neben dem bewährten Gesprächsformat „BühnenTräume“ auf der Probebühne in der einstigen Gabor-Halle wird die Kooperation mit der Klagenfurter Universitätsbibliothek fortgeführt: Rund 80 Künstlerbücher und Buchobjekte werden dabei im Foyer des Schlosses präsentiert. Daneben soll es wie bisher als Kooperation mit dem Strabag Kunstforum in den Probebühnen eine Schau unter dem Motto „Bildende Kunst trifft Bühnenraum“ geben.

Themen und Gäste der „BühnenTräume“ sind am 2. Februar (19.00 Uhr) „Magie der Musik“ mit der Intendantin des Carinthischen Sommers, Nadja Kayali. Am 8. März geht es um „Magie der Mehrsprachigkeit“ mit Rita Franceschini, Sprachwissenschafterin und Vizepräsidentin der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Der 18. Juni steht im Zeichen der „Magie des Theaters“ mit dem Ensemble des gestiefelten Katers und am 21. Juli ist Verleger und Autor Lojze Wieser zu Gast zum Thema „Magie der Gemeinschaft: Europa erlesen-erhören-disktuieren“.

Für Ladurner ist es die zehnte und letzte Spielzeit, danach übernimmt Florian Eisner – mehr dazu in Florian Eisner ab 2025 Porcia-Intendant.