Versiegelte Wohnungstür
ORF/Peter Matha
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Chronik

Neue Details zu Bluttat im Drogenmilieu

Neue Erkenntnisse gibt es zu dem mutmaßlichen Mord an einem 30 Jahre alten Klagenfurter. Die beiden Hauptverdächtigen sagten bei einer ersten Einvernahme, sie hätten dem Opfer im Stiegenhaus aufgelauert und wollten Geld. Als er nicht bereit war, es ihnen zu geben, stachen sie fünfmal auf ihn ein.

Laut Markus Kitz, dem Sprecher der Staatsanwaltschaft, dürften die beiden Männer in der Absicht, den Dritten auszurauben, dessen Wohnung aufgesucht haben: „Er dürfte sich dann nicht sonderlich kooperativ verhalten haben und das Gewünschte nicht herausgegeben haben. Daraufhin haben offenbar diese zwei Täter auf ihn mit mehreren Messerstichen eingestochen. Es gibt insgesamt fünf Stiche. Davon waren zwei potenziell tödliche Stiche und eine Unzahl von Abwehrstichen in den beiden Armbereichen des Opfers.“

Tödliche Messerattacke Klagenfurt

Zeugin schlug Alarm

Eine Zeugin hatte gegen 22.00 Uhr in der Wohnung einen lauten Streit zwischen mehreren Männern gehört. Sie verständigte aus Sorge die Polizei, als sie ganz plötzlich keinerlei Geräusche mehr aus der Nachbarwohnung wahrnehmen konnte.

Polizeibeamte fanden die Leiche in der Wohnung. Wegen der Verletzungen war schnell klar, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelt. Mehrere Streifen des Stadtpolizeikommandos rückten aus, um den örtlichen Nahbereich des Tatorts zu kontrollieren. Auch die Spezialeinheit Cobra und die Bereitschaftseinheit waren an dem Einsatz beteiligt.

Mehrparteienhaus in Klagenfurt
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Das Wohnhaus in Klagenfurt

Blutiges Messer als Tatwaffe sichergestellt

Zuerst wurde einer der Verdächtigen festgenommen, etwas später dann der zweite in dessen Wohnung. Bei den beiden Männern handelt es sich um zwei 20-Jährige, einen Österreicher und einen Kroaten. Bei ihnen wurden unter anderem ein blutverschmiertes Messer, die Tatwaffe, sowie Drogen aus der Wohnung des Opfers sichergestellt. Nach weiteren Verdächtigen wird nicht gesucht.

Die Obduktion der Leiche wurde noch in der Nacht durchgeführt. Fünf Stichverletzungen, vier vorne in den Oberkörper und ein Stich in den Rücken, sind dokumentiert. „Zwei Stiche waren laut Gutachterin potenziell tödlich“, sagte Kitz.

Mehrparteienhaus von hinten
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Die Wohnung befindet sich im ersten Stock

Mutmaßliche Täter wollten Drogen oder Geld

Einer der 20-Jährigen dürfte den zweiten angestiftet haben, ergaben laut Staatsanwalt die bisherigen Ermittlungen. Das Opfer handle mit Drogen, diese oder Geld oder beides sei bei ihm zu holen, habe es geheißen. Der 30-Jährige soll die beiden Männer, die Geld von ihm verlangten, abgewiesen und nicht in die Wohnung hineingelassen haben, da dürfte es zum Messerangriff auf das Opfer gekommen sein. Am Gang vor der Wohnungstür war eine große Blutlache, die Leiche wurde im Inneren der Wohnung gefunden. Kitz: „Ob er hineingezerrt wurde oder geflüchtet ist, kann man noch nicht sagen.“

Die beiden Männer beschuldigten einander gegenseitig, sagte Kitz. Ihre formellen Einvernahmen standen allerdings noch aus, weil beide Männer alkoholisiert waren.