Raphaela Riepl Lichtkünstlerin
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Kultur

Raphaela Riepl lässt es leuchten

Die Galerie 3 am Alten Platz in Klagenfurt leuchtet derzeit heller als sonst: In der ersten Ausstellung im neuen Jahr dreht sich alles um die Lichtkunst. Raphaela Riepl experimentiert mit verschiedenen Materialien, die man sonst nur im Baumarkt findet.

Durch in verschiedenen Farben pigmentierte Glasröhren bahnt sich das Gas Argon seinen Weg und plötzlich leuchtet da etwas in grellen Neonfarben. Es sind geschwungene Objekte, die an Hände erinnern. Einmal mit drei, einmal mit vier oder auch fünf Fingern. Sie tauchen den Raum in verschiedene Farbtöne und erzeugen so auch verschiedene Stimmungen. Das ist die Kunst von Raphaela Riepl, die derzeit in der Galerie 3 in Klagenfurt zu sehen ist.

Lichtinstallation von Raphaela Riepl
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Argon lässt Hände leuchten

Kunsthistorikerin Lisa Ortner-Kreil, Kuratorin und Ausstellungsorganisatorin des Kunstforums Wien, beobachtet einen generellen Aufschwung in dieser Kunstdisziplin: „Ich würde schon sagen, dass es da eine steigende Tendenz gibt bei Kunstschaffenden, die mit Licht arbeiten. Das Tolle an Arbeiten mit Licht ist natürlich, dass das den Ausstellungsraum komplett verändert, in eine ganz eigene Atmosphäre taucht.“

KH Galerie 3

Künstlerin will neue Perspektiven eröffnen

Die gebürtige Oberösterreicherin Raphaela Riepl machte ihre künstlerischen Anfänge im Medium Zeichnung. Bei einem Auslandsaufenthalt in Amerika entwickelte sie dann eine Faszination für Neonfarben und die Lichtkunst. Die Ausstellung, die derzeit in Klagenfurt gezeigt wird, heißt Touched, berührt. Es geht auch um die Kraft der Kommunikation, die in einem Raum entstehen kann, so Riepl: „Es geht auch immer um einen zwischenmenschlichen Dialog. Aber nur dann, wenn die Arbeit auch jemanden berührt, im übertragenen Sinne, dann wird es wirklich spannend. Ja, dann, wenn eine Kommunikation zwischen Menschen entsteht, also wenn man sich berührt fühlt, kann man auch eine neue Perspektive kennenlernen.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten, 31.1.24

Atmosphärische Räume möchte die Künstlerin sowohl mithilfe von Licht, als auch unter Rückgriff auf Materialien kreieren, die wir normalerweise mit etwas Anderem assoziieren: „Der Sonnenschirmständer erinnert zum Beispiel an einen Sommertag im Freibad und löst gewisse Erinnerungen und Gefühle aus. Lochblech, das man zum Beispiel aus der Architektur kennt, wird hier in ein neues Bild gesetzt.“

„Junge Künstler arbeiten medienübergreifend“

Verschiedene Perspektiven eröffnen sich auch durch Raphaela Riepls abstrakten Stil, der sich sowohl in den Lichtinstallationen widerspiegelt, als auch in den klassischeren Bildern an der Wand.

Lichtinstallation von Raphaela Riepl
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In verschiedenen Medien zeitgleich zu experimentieren, ausgehend vom jeweiligen Thema, das ist heute üblich bei jungen Kunstschaffenden, so Kunsthistorikerin Lisa Ordner-Keil: „Es ist nicht mehr so, dass sich die jungen Kunstschaffenden jetzt als Malerin oder als Zeichnerin oder so beschäftigen. Es ist letztlich die Wahl des Mediums gar nicht mehr so ausschlaggebend, glaube ich. Es geht mehr um die Idee und für die Idee wird dann ein passendes Medium gesucht. Das kommt natürlich auch von der Konzeptkunst her, dass einfach die Idee wichtig ist und auch das medienübergreifende Arbeiten.“

Neben den Werken von Riepl werden in der Galerie 3 am Alten Platz in Klagenfurt bis Mitte Februar auch Arbeiten vom 2021 verstorbenen Kärntner Künstler Hans Staudacher gezeigt.