Kläranlage Spittal
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Wirtschaft

Kläranlage versorgt 400 Haushalte mit Wärme

Die Kläranlage in Spittal an der Drau ist die drittgrößte Anlage in Kärnten. Sie erzeugt selbst so viel Strom, dass sie energieautark arbeitet. Es wird aber auch so viel Wärme erzeugt, dass damit 400 Haushalte in Spittal an der Drau geheizt werden können. Es ist ein einzigartiges Projekt in Kärnten.

Dass Kläranlagen gleichzeitig Kraftwerke sein können, ist nicht neu aber in Kärnten eine Innovation. Möglich macht das eine Kooperation mit der Kelag, die dafür extra eine rund einen Kilometer lange Fernwärmeleitung zur Kläranlage gelegt hat. Beim Gärprozess in der Kläranlage entsteht Biogas und damit werden zwei Blockheizkraftwerke betrieben, die Strom und Wärme produzieren.

Energie aus Kläranlage

Wärme verkaufen statt wegwerfen

Weil die Kläranlage mehr Wärme produziert als sie braucht, sah man sich nach Abnehmern um, sagte Betriebsleiter Herwig Ebner, etwa ob ein Gewächshaus in der Nähe damit beheizt werden könnte. „Das ist leider nicht zustande gekommen und dann war eben der nächste Schritt der mit der KELAG.“

Die KELAG nimmt der Kläranlage nun zwei Millionen Kilowattstunden Wärme ab, die jedes Jahr zu viel produziert wurden. Die Wärme wird in das Fernwärmenetz eingespeist. Eine Win-Win-Situation, sagte Kelag-Vorstand Reinhard Draxler: „Bevor jemand die Wärme in die Luft verpuffen lässt, also im Prinzip herschenkt oder wegschmeißt, kaufen wir sie demjenigen ab.“

Blockheizwerke
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In den Blockheizwerken wird Strom und Wärme erzeugt

Weniger Kosten für Gebührenzahler

Weil Kläranlagen viel Energie verbrauchen, ist das Projekt nicht nur ökologisch interessant, sagt der Obmann des Abwasserverbandes Millstätter See Michael Maier: „Je effizienter und wirtschaftlicher die Verbandsreinigungsanlage hier arbeitet, umso weniger bleibt dann letztendlich für die Gebührenzahler.“ Das Projekt in Spittal soll auch Vorbild für andere Abwasserverbände sein.