Ärzte bei Beratung Schlaganfalltherapie
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Gesundheit

Schlaganfall: Jede Minute zählt

Laut Statistik erleidet alle 20 Minuten jemand in Österreich einen Schlaganfall. Die ersten vier bis fünf Stunden danach entscheiden darüber, in wie weit schwerwiegende bleibende Schäden verhindert werden können. Am Klinikum Klagenfurt arbeiten Experten mehrerer Abteilungen eng zusammen. Auf die Reha ist die Gailtalklinik in Hermagor spezialisiert.

Einen Schlaganfall kann theoretisch jeder bekommen – vom Kleinkind bis zum hochbetagten Pensionisten. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.

Bei Lähmungserscheinungen, Sprach- oder Sehstörungen sollte sofort die Rettung gerufen werden. Für alle gilt: Je schneller sie medizinisch versorgt werden, umso größer sind die Chancen, einen Schlaganfall ohne schwerwiegende Folgen zu überstehen.

Mehrere Disziplinen arbeiten eng zusammen

In den vergangenen Jahren entwickelten sich die Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten ständig weiter, so Jörg Weber, Vorstand der Abteilung für Neurologie am Klinikum Klagenfurt: „Im Vergleich zu zehn oder 15 Jahren zurück haben sich die Chancen verdoppelt, also 100 Prozent der Patienten mehr als früher erleben genau diese Situation, dass sie mit einem geringen Schaden von einem Schlaganfall davonkommen.“ Das liege unter anderem auch an neuen Medikamenten und auch an dem ganz engen Ineinandergreifen unterschiedlicher Berufsgruppen. Radiologen, Neurochirurgen und Neurologen seien involviert, so Weber.

Unmittelbar nach der Aufnahme im Klinikum Klagenfurt wird mittels Computertomographie ermittelt, wie groß das betroffene Hirnareal ist und wie gefährlich damit der Schlaganfall. In einer gewissen Anzahl von Fällen kann danach direkt über ein minimalinvasives Verfahren das Gerinnsel abgesaugt werden. Der Patient kommt dann im Klinikum auf die sogenannte Stroke Unit, eine neurologische Intensivstation eigens für Schlaganfallpatienten.

Symbolbild Schlaganfall Patient
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Reha mit individuellem Therapiekonzept

Ein Großteil der Patienten braucht danach aber auch eine Rehabilitation. Darauf ist die Gailtalklinik in Hermagor spezialisiert. Christina Hohenwarter, Vorständin für die neurologische Rehabilitation, sagt, das Bild der Störungen nach einem Schlaganfall sei sehr variabel: „Wir sehen Lähmungen der Arme, Lähmungen der Beine, Störungen der Hirnleistung, Sehstörungen und so weiter. Dementsprechend müssen wir auch ein individuelles Therapiekonzept mit dem Patienten gemeinsam erstellen.“

Gemeinsames Ziel sei es, den Patienten so weit wieder herzustellen, dass er mit Freude wieder ein aktiver Teil der Gesellschaft werden könne. Wie gut die Ziele erreicht werden können, sei dabei nicht unbedingt eine Frage des Alters, sondern auch der Einstellung und des persönlichen Umfeldes.