Faschingsnarren
Michael Steuer/ORF
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Soziales

Beratung bei sexualisierter Gewalt im Fasching

Seit 2016 gibt es in Villach eine Anlaufstelle für sexualisierte Gewalt während des Villacher Kirchtags. Nun wird das Angebot auf den Faschingssamstag ausgeweitet, gab die Stadt am Donnerstag bekannt. Es ist eine Initiative der Faschingsgilde mit dem Frauenbüro.

Fasching bedeutet in der Faschingshochburg Villach buntes Feiern und Lebenslust. Die Menschen haben eine gute Zeit, schlagen aber manchmal auch über die Stränge, heißt es in einer Aussendung. „Nein heißt Nein auch im Fasching“, so das Motto. Daher werde man eine Anlaufstelle für sexualisierte Gewalt anbieten und zeigen, dass solche Handlungen bei Großveranstaltungen einfach nicht bagatellisiert und ignoriert werden dürfen so Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser (SPÖ).

Ein Container wird dafür mitten auf dem 8.-Mai-Platz aufgestellt. Im gesamten Faschingsgelände an WC-Containern sowie bei den Standeln werden entsprechende Infoplakate aufgehängt. In der Anlaufstelle finden anonyme Beratung und Betreuung statt. Gegebenenfalls werde man in Absprache mit der Betroffenen weitere Schritte einleiten, so Frauenbeauftragte Alisa Mack: „Es geht hier um Präsenz und um ein niederschwelliges Beratungsangebot.“

Ergänzend zur polizeilichen Anzeige

Mitinitiator und Faschingskanzler Karl Glanznig sagte, diese Anlaufstelle sei ein Signal und ein Service, wenn die Stimmung zu ausgelassen werde. Es sei aber auch ein Qualitätsmerkmal, das jede hochwertige Veranstaltung haben sollte. Selbstverständlich sei bei körperlichen Übergriffen immer die Polizei erste Anlaufstelle. Die Beraterinnen im Container stehen ergänzend zur Verfügung und geben betroffenen Mädchen und Frauen einen geschützten Raum, um über die erlebte Grenzüberschreitung zu sprechen. Die Fälle werden anonymisiert dokumentiert.

Heimwegtelefon

Villach ließ sich schon vor Jahren Einiges zum Thema Frauensicherheit in der Nacht beim Heimgehen einfallen. Seit Jahren gibt es das Heimwegtelefon. Hier wird jede Frau, die in der Nacht zwischen 22.00 Uhr und 3.00 Uhr auf dem Heimweg ist und sich unsicher oder belästigt fühlt, telefonisch nach Hause begleitet bzw. ist man im Notfall auch sofort mit der Polizeidienststelle verbunden.