Bei Endometriose bildet die Gebärmutterschleimhaut gutartige Wucherungen an verschiedenen Stellen im Körper außerhalb der Gebärmutter. Das führe zu starken Schmerzen, sagte Elisabeth Janschek vom Endometriose-Zentrum am Landeskrankenhaus Villach: „Für den Körper ist es wie Fremdgewebe. Das Immunsystem setzt sich damit auseinander, es kommt zur Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen, zu Umwandlungen, sodass es am Ende wie ein chronisch entzündlicher Prozess im Körper abläuft.“
Endometriose
Hormongaben oder Operation
Endometriose kann auch dazu führen, dass man kein Kind bekommen kann. Behandelt werden kann Endometriose mit Hormonpräparaten oder die Endometrioseherde werden bei einer Operation entfernt. In Deutschland haben Patientinnen nach solchen Operationen Anspruch auf eine Reha. In Österreich ist das nicht der Fall, sagte Ulrike Hager vom Endometriose-Zentrum: „Wir bemühen uns darum schon seit mehreren Jahren, dass das in Österreich auch umgesetzt wird und hoffen, dass wir heuer einen finalen Durchschlag und auch die Zusage dafür bekommen.“
Endometriose
Die Endometriose-Herde wachsen während der Regel genauso wie die Gebärmutterschleimhaut. Das kann zu krampfartigen Schmerzen und chronischen Bauch- und Rückenschmerzen führen. Das Gewebe blutet auch jeden Monat. Da das Blut aber meist nicht abfließen kann, bilden sich auch häufig Blut-Zysten (Quelle: frauenaerzte-im-netz.de)
Oft langer Weg zur Diagnose
Oft dauert es sehr lange, bis Endometriose diagnostiziert wird. Eine Betroffene ist Lena Haag, sie hatte bei der Regelblutung starke Schmerzen, sogar in der Schulter: „Ich war bei meinem Frauenarzt, um das abzuklären, er ist aber nicht wirklich auf meine Probleme eingegangen. So habe ich selbst recherchiert und meinen Körper beobachtet und gemerkt, dass es von Monat zu Monat schlimmer wird und ich meinen Alltag nicht mehr nachgehen konnte.“ Am LKH Villach wurde dann Endometriose diagnostiziert. Sie wurde schließlich operiert. „Das war das Beste, was mir passiert ist. Ich habe soviel Lebensqualität zurückbekommen.“
Anlaufstelle für Betroffene
Eine Anlaufstelle bietet Betroffenen die Endometriose-Vereinigung Kärnten, sagte deren stellvertretende Obfrau Viktoria Krenn: „Der Verein ist gegründet worden, damit wir ein Netzwerk schaffen, dass wir Forschungsergebnisse, neue Behandlungsmöglichkeiten kommunizieren können oder weitergeben können an unsere Mitglieder. Die Frauen sollen nicht das Gefühl haben, dass sie alleine sind.“
Auch eine Endometriose-Selbsthilfegruppe gibt es in Kärnten. Bei regelmäßigen Treffen können sich Betroffene untereinander austauschen und einander gegenseitig unterstützen.