Chronik

Erstmals Sanitäterunterricht an Kärntner Schule

Ab Herbst startet erstmals in Kärnten – am Mössingergymnasium in Klagenfurt – der Ausbildungszweig zum Rettungssanitäter für die Schüler. Unterstützt wird dieses Pilotprojekt vom Roten Kreuz. Dabei kann im Rahmen der Schulausbildung – bei der Wahl der Unterrichtsmodule – dieses Pflichtfach gewählt werden.

Die beiden 15-jährigen Jakob Seger und Sabina Huber entschieden sich für das neue Unterrichtsfach zur Rettungssanitäterausbildung am BGBRG Mössinger in Klagenfurt. Sabina Huber sagte, sie habe durch ihre Tätigkeit beim Jugendrotkreuz mitbekommen, wie die Betreuer und Leute arbeiten: „Ich habe einfach die Leidenschaft gesehen und wie viel Spaß das macht. So habe ich einfach für mich entdeckt, dass ich die Ausbildung unbedingt machen will.“

Auch Jakob Seger ist begeistert: „Da kannst du auch wirklich anderen Menschen helfen. Das ist sicher auch für das weitere Leben nützlich.“

Starker Praxisbezug

Das Interesse unter den Schülerinnen und Schülern ist groß, sagte auch Direktor Franz Furtschegger: „Die Kinder, die sich dafür interessieren, melden sich an. Im Rahmen des Pflichtunterrichts in der Oberstufe, also beginnend ab der 7. Klasse, findet die Ausbildung in der Schule statt und in den Sommerferien eben beim Roten Kreuz, direkt in den einzelnen Rotkreuzstellen.“

In der 7. Klasse muss eine Zwischenprüfung absolviert werden. Im Rahmen der Matura wird es auch eine Abschlussprüfung geben. Dazwischen erfolgt im Sommer dann der Praxiskurs, erklärte Johannes Pfeifenberger, der Ausbildungsleiter des Roten Kreuzes: „Er besteht aus hundert Stunden Theorie und mindestens 160 Stunden Praxis. In der Praxis geht es dann darum, dass man Erfahrung im Rettungswagen sammelt und sich das Ganze anschaut, wie das funktioniert.“ Nach dem Abschluss der Ausbildung und mit der positiv absolvierten Prüfung sind die Absolventen ausgebildete Rettungssanitäter und sie könnten auch sofort beim Roten Kreuz beruflich oder freiwillig tätig werden.

Projekt soll auch in anderen Schulen angeboten werden

Für den Präsidenten des Roten Kreuzes, Martin Pierz, ist es wichtig, die Jugend schon früh für das Ehrenamt zu begeistern: „Es ist es sehr sinnvoll und kann sehr befriedigend sein, wenn man sich sozial engagiert und einem Mitmenschen helfen kann.“ Dem pflichtete Isabella Penz, die Kärntner Bildungsdirektorin, bei und sagte, Schule müsse weit mehr ausmachen als die reine Wissensvermittlung.

Die Ausbildung wird mit dem kommenden Schuljahr gestartet. Im Frühjahr 2026 sollen die ersten Absolventinnen und Absolventen Sanitätsdienste ausführen können. Das Rote Kreuz, aber auch die Bildungsdirektion plant in Zukunft das Projekt auch auf andere Schulen in Kärnten auszuweiten.