Wirtschaft

Jugendliche schnuppern in Betrieben

Am 24. und 25. Jänner öffnen mehr als 150 Kärntner Betriebe ihre Türen für Jugendliche, damit sie hineinschnuppern und ausprobieren können. „Berufsspionage“ nennen sich die Aktionsnachmittage, die die Berufs- und Bildungsorientierung Kärnten zum 14. Mal im Auftrag von Land, AMS und Industriellenvereinigung organisiert.

Arbeitsabläufe selbst ausprobieren und Kontakte zu Betrieben knüpfen will die „Berufsspionage“ ermöglichen. 92 verschiedene Berufe werden vorgeführt, sagte Rebecca Waldner von der Berufs- und Bildungsorientierung Kärnten (BBO): „Und das quer durch alle Betriebsgrößen und Strukturen, vom Kleinstunternehmen bis zum international tätigen Konzern, vom EBU bis hin zum großen Industriebetrieb ist alles mit dabei und es sind auch alle Branchen vertreten.“

Von zehn bis 18 Jahren

Das Angebot richtet sich erstmals nicht nur an Dreizehn- bis 14-Jährige, sondern alle Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren. Bis 14 brauchen sie erwachsene Begleiter. Das habe sich bewährt, zumal diese oft erste Informationen zu Lehrberufen einholen, sagte Claudia Mischensky von der Industriellenvereinigung: „Die professionelle Berufsorientierung ist ein wichtiger Baustein, wenn es um die Gewinnung von Fachkräften geht. Viele Jugendliche sind sich in Bezug auf den für sie passenden Bildungsweg unsicher. Es ist in diesem Alter auch nicht immer einfach, herauszufinden, was die eigenen Interessen und Fähigkeiten sind. Im Rahmen der Berufsspionage werden den jungen Menschen und deren Eltern, die sie dabei begleiten, Ausbildungsperspektiven aufgezeigt.“

Vorurteile werden abgebaut

Berufsspionage baue erfahrungsgemäß auch Vorurteile ab, so Arbeitsmarktreferentin Gaby Schaunig (SPÖ): „Ich war in einem Maschinenbaubetrieb und da war es für viele junge Frauen und Eltern durchaus ein Aha-Erlebnis, dass das hochtechnische Berufe sind, die am Computer stattfinden und mit schwerer körperlicher Arbeit, mit Schmutz, nichts mehr zu tun haben, sondern Hightech-Berufe sind.“

AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig: „Wir halten das für ganz wichtig, dass wir hier auch den Jugendlichen die Chance geben, mit jenen Personen zu reden, die selbst schon eine Lehre dort machen oder gemacht haben.“ Alina Habich ist im ersten Lehrjahr zur Gastronomie-Fachfrau im Seeparkhotel in Klagenfurt. Sie kam über die Berufsspionage zu ihrer Traumausbildung. Sie habe dort gesehen, was mache ein Kellner, was mache ein Koch, und habe gewusst, das wolle sie machen. Für die kostenlose Berufsspionage sind Anmeldungen von 14. bis 16. Jänner über die Onlineseite der BBOK möglich.