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Gericht

Vergewaltigungs-Prozess: Freispruch im Zweifel

Am Freitag ist am Landesgericht Klagenfurt ein Fall von Vergewaltigung verhandelt worden. Zwei Männer wurden angeklagt, weil sie laut Staatsanwaltschaft zwei minderjährige Mädchen bei einer Bootsfahrt am Wörthersee vergewaltigt haben sollen. Die Männer bekannten sich nicht schuldig. Sie wurden Freitagnachmittag im Zweifel freigesprochen.

Der russische und der bosnische Staatsbürger sollen Ende Mai 2023 auf Booten am Wörthersee zwei jugendliche Mädchen missbraucht haben. Die Männer waren mit einem Elektroboot auf dem See unterwegs, als sie auf ein anderes Boot, besetzt mit vier jugendlichen Freundinnen, trafen. Während der Erstangeklagte nach kurzem Kennenlernen eines der Mädchen auf sein Boot hob, begab sich der zweite Mann auf das andere Boot. Dann sei es zu den Übergriffen gekommen, erklärte Staatsanwältin Krenare Fida in ihrem Anklagevortrag.

Angeklagten: „Alles war freiwillig“

Die Verteidiger der Männer gaben an, ihre Mandanten würden zwar Tatsachengeständnisse ablegen, sich aber nicht schuldig bekennen. Die beiden Männer gaben sexuelle Handlungen zu, alles sei aber freiwillig gewesen, vielmehr sei die Initiative von den Mädchen ausgegangen. Sie wollen außerdem zahlreiche Widersprüche in den Aussagen der Mädchen ausgemacht haben, außerdem sei es unwahrscheinlich, dass ein strafrechtlich relevanter Übergriff vor Zeugen geschehe. Die Mädchen hätten im Verlauf der Ermittlungen immer wieder neue Vorwürfe erhoben, außerdem gebe es Videos und Fotos, auf denen die Jugendlichen und die Männer gemeinsam zu sehen seien und offensichtlich Spaß miteinander hätten.

Prozess wegen Vergewaltigung

Der Schöffenprozess unter Vorsitz von Richter Gernot Kugi wurde mit den Einvernahmen der Angeklagten und Zeugen begonnen, auch Videos wurden gesichtet. Freitagnachmittag wurden die Angeklagten im Zweifel nicht rechtskräftig freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.