Noch vor Sonnenaufgang werden Briefe und die vor allem zunehmende Zahl an Paketen aus dem Onlineversand an die Zusteller und Zustellerinnen ausgegeben. Von dieser Zustellbasis aus geht es dann bis nach Heiligenblut, Flattach und zur Landesgrenze am Iselsberg. Doch das könnte bald Geschichte sein. Die Post mit den 17 Mitarbeiterinnen will nämlich nicht mehr in Winklern bleiben, auch nicht in einem größeren Gebäude. Ein solches wurde von der Gemeinde bereits angeboten.
Wirbel um Postzustellbasis
Abwanderung befürchtet
Johann Thaler (SPÖ), der Bürgermeister von Winklern sagte, manche Mitarbeiter hätten dann die doppelte Anfahrtsstrecke: „Es ist auch eine Bergstrecke und es ist sicher kein Vorteil für den ländlichen Raum.“ Auch Folgewirkungen seien zu befürchten, wenn Mitarbeiter in Richtung ihres neuen Arbeitsplatzes abwandern: „Das nehme ich an. Jüngere Mitarbeiter werden dann sicherlich dort am Arbeitsplatz wohnen und nicht noch einmal 40 Kilometer Fahrt auf sich nehmen“, sagte der Bürgermeister.
Von der derzeitigen Zustellbasis in Winklern führt der Weg in das neue Zentrum über den Iselsberg. 13 Straßenkilometer entfernt – in Nußdorf-Debant – wurde vor eineinhalb Jahren eine große Postbasis gebaut. Hier sollen jetzt die Mölltaler arbeiten. Die Basis ist bereits in Betrieb, unter anderem wird von hier aus Lienz beliefert.
Post: Zustellbasis in Winklern zu klein
Für die Post AG ist die Sache „Zustellbasis in Kärnten oder Osttirol“ klar, hieß es auf Anfrage des ORF Kärnten: „Unsere Zustellbasis in Winklern entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Sie ist alt, klein und war niemals für solche Paketmengen ausgelegt, wie sie heute bestellt werden. Wir haben uns entschlossen, die Zustellung ab dem Sommer von Nußdorf-Debant aus durchzuführen.“ Bezirks- und Bundesländergrenzen spielen für die postalische Versorgung keine Rolle, hieß es von der Post.
Im oberen Mölltal will man die Entscheidung der Post nicht einfach hinnehmen. Auch von Seiten der Personalvertretung der Postmitarbeiterinnen gebe es noch Verhandlungen, hieß es.