Handschellen Gericht
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Chronik

Elfjährige missbraucht: 20 Monate Haft

Am Landesgericht Klagenfurt ist am Freitag ein Fall von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen verhandelt worden. Angeklagt war ein 60 Jahre alter Unteroffizier des Bundesheeres. Das Opfer ist ein heute elf Jahre altes Mädchen, das über Jahre hinweg beim Angeklagten übernachtet hatte. Das Urteil, 20 Monate unbedingte Haft, ist nicht rechtskräftig.

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf Umstände, unter denen Kinder oft aufwachsen müssen. Über Jahre hinweg hatte sich das Mädchen immer wieder in der Wohnung des Angeklagten aufgehalten. Zuerst nur tagsüber, später dann auch zur Übernachtung. Die Mutter habe das Kind vorbei gebracht. Oft hat sie dabei die Wohnung gar nicht betreten, sondern habe das Mädchen alleine hineingeschickt, sagt der Angeklagte während seiner Befragung.

Im Laufe der Zeit sei es dann zu den sexuellen Übergriffen des 60-Jährigen auf das Kind gekommen. Die Anklage wirft ihm sexuellen Missbrauch und Missbrauch des Autoritätsverhältnisses vor. Aussagen des Kindes wurden dem Gericht via Video vorgespielt. Es belastete den Angeklagten. Er habe es über Jahre hinweg missbraucht.

Angeklagter: Geständnis und Schmerzensgeld

Der Mann, er wurde aus der Untersuchungshaft vorgeführt und ist vom Bundesheer mittlerweile suspendiert, bestritt zunächst Grundsätzliches in der Aussage, obwohl er ein Geständnis angekündigt hatte. Er leugnete, dass die Initiative für den Missbrauch von ihm ausgegangen wäre. Er sei ja homosexuell und habe bei den Übergriffen nichts empfunden, sagte er. Letztlich aber legte er doch ein Geständnis im Sinne der Anklage ab und bat 1.500 Euro Schmerzensgeld an.

Das Urteil, 20 Monate unbedingte Haftstrafe, ist nicht rechtskräftig. Der Angeklagte forderte Bedenkzeit, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.