Abgeklebte Runen
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Chronik

Runen auf Nazi-Gedenkstein abgeklebt

Schon mehrmals sind nicht nur Straßennamen, sondern auch Gräber von verstorbenen Nationalsozialisten im Mittelpunkt des Interesses gestanden. Diesmal ist es der Gedenkstein des ehemaligen Gauleiters Friedrich Rainer auf dem Friedhof Annabichl in Klagenfurt. Nach Erhebungen der Staatsanwaltschaft wurden beanstandete Runen abgeklebt.

„Nur aus Vergangenem und Gegenwärtigem zugleich baut sich die Zukunft auf.“ Dieser Satz steht ganz oben auf dem Gedenkstein für den ehemaligen Gauleiter und SS-Gruppenführer aus St. Veit an der Glan, Friedrich Rainer. Daneben war in Übergröße die Elhaz-Rune in den Stein gemeißelt, ein Schriftzeichen der Germanen.

Familiengrab am Friedhof Annabichl in Klagenfurt
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Das Familiengrab mit der Gedenkinschrift auf dem Friedhof Annabichl

Staatsanwaltschaft: Ermittlungen eingestellt

Beide Elemente auf diesem Gedenkstein, sowohl der Satz als auch die Rune, seien eindeutig dem Nationalsozialismus zuzuordnen, sagt Peter Gstettner vom Gedenkbeirat der Stadt Klagenfurt. Der Satz soll sogar einer Rede Adolf Hitlers aus dem Jahr 1933 entnommen worden sein.

Nach Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft ergaben die Ermittlungen, dass diese Art der Grabsteingestaltung nicht verboten sei. Der Satz stamme aus einer noch viel älteren Schrift, und auch die verwendete Rune gehe auf die Germanen zurück, daher seien die Ermittlungen eingestellt worden, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Abgeklebte Rune
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Auflage der Behörde erfüllt

Die einzige Auflage der Behörde war, dass die Runen auf dem Grabstein abgeklebt werden müssen. Das sei auch passiert, sagen die Nachfahren.