Glan führt bereits einen hohen Pegel
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Wetter

Feuchtes, warmes Jahr mit weniger Sonne

Das Jahr 2023 geht als ein sehr feuchtes in die Wettergeschichte ein. Es gab viel Regen, dadurch auch Hochwasser, durch die häufige Bewölkung aber etwas weniger Sonne als gewohnt. Von den Temperaturen her war es laut der langjährigen Messungen eines der wärmsten Jahre.

Gerhard Hohenwarter von der GeoSphere Austria sagte, das Jahr sei außergewöhnlich warm gewesen: „Dieses Jahr geht als eines der wärmsten in die langjährige Messreihe ein. Auf dem Dobratsch war es das zweitwärmste Jahr nach 170 Jahren Messungen. In Klagenfurt wird es das fünftwärmste Jahr und ganz im Westen, Richtung Lienz hinaus, da dürfte es überhaupt das wärmste Jahr der Messgeschichte sein. Wir sehen hier auch das heurige Jahr wieder bei den Temperaturen ganz oben.“

Keine Temperaturrekorde, aber zu wenig Kälte

Laut Hohenwarter hätten die absoluten Rekorde bei den Höchstwerten gefehlt, zum Glück, wie er sagte: „34,9 Grad in Dellach im Drautal oder auch im Hermagor war das höchste der Gefühle in diesem Sommer. Aber es haben einfach Kältephasen komplett gefehlt. Die Minimalwerte lagen selten unter minus zehn Grad. Der Tiefstwert von minus 16,1 Grad in Hermagor von Mitte Februar ist eigentlich richtig schwach, wenn man bedenkt, dass es früher Werte gegeben hat, die deutlich unter minus 20 Grad gegangen sind.“

Plus 40 Prozent bei Regen in Klagenfurt

Es gab auch regionale Unterschiede über das Jahr gesehen: „Herausragend war sicherlich die Niederschlagsperiode Ende Juli, Anfang August, wo es unglaublich große Regenmengen gegeben hat. Wir hatten das Hochwasser am Wörthersee mit den ganzen Problemen beim Grundwasser und an der Glan die Überschwemmungen. Das war sicherlich sehr herausragend und hat dazu geführt, dass wir in Klagenfurt in Summe auf knapp 1.300 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gekommen sind. Das ist in der 210 Jahre dauernden Messreiche der sechste Platz, ein Plus von fast 40 Prozent.“

Es sei also ein wirklich sehr feuchtes Jahr gewesen. Noch mehr Regen hatte der Loiblpass zu bieten: „Dort hat es mehr als das Doppelte von Klagenfurt geregnet, 2.800 Liter pro Quadratmeter sind dort zusammengekommen. Auch dort ein deutliches Plus. Relativ durchschnittlich waren die Niederschlagsmengen im Westen, in Oberkärnten, im oberen Drautal, im oberen Gailtal oder auch im oberen Mölltal. Da bewegen wir uns im Bereich der langjährigen Durchschnittsmengen.“

Nebelmeer bei der Gerlitzen
Jasmin Platzner
Blick von der Gerlitzen auf Burg Landskron und Ossiacher See

Sonnigster Platz war die Gerlitzen

Bei den Sonnenstunden habe es ein leichtes Minus gegeben, so Hohenwarter: „Durch den vielen Regen, durch die Bewölkung gerade im Sommer, haben wir ein leichtes Minus zu verzeichnen. 1.900 bis knapp 2.000 Sonnenstunden gehen sich in den meisten Regionen aus, da gibt es kaum einen Unterschied. Auch in Völkermark ist es nicht allzu viel weniger. Die Sonnenhotspot in Kärnten einmal mehr die Kanzelhöhe auf der Gerlitzen, 2.100 Sonnenstunden waren das dort oben.“