Chronik

Landwirtin wegen Tierquälerei verurteilt

Wegen Tierquälerei ist eine Landwirtin am Landesgericht Klagenfurt zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Auf ihrem Bauernhof im Bezirk St. Veit soll sie Hochlandrinder und Schweine vernachlässigt haben, zwei Rinder sollen dabei an Unterernährung gestorben sein. Der Hof wird nun aufgelöst.

Der Bauernhof im Bezirk St. Veit ist bereits der sechste Hof, den die 46 Jahre alte Deutsche zusammen mit ihrem Mann bewirtschaftet. Seit 2006 hatten die beiden immer wieder Höfe in Deutschland und in Kärnten gepachtet. 

Bei Kontrollen auf dem aktuellen Hof deckte der Amtstierarzt dann untragbare Zustände für die dort lebenden Tiere auf. Im Zeitraum zwischen August 2022 und Februar 2023 soll die Angeklagte mehrere Hochlandrinder und Schweine schwerst vernachlässigt haben. Diese sollen zu wenig Nahrung und Wasser bekommen haben. Zudem mussten sie in verschmutzen Ställen teilweise in ihrem eigenen Kot leben. Zwei der Rinder sollen darüber hinaus an Unterernährung gestorben sein. 

Vieles scheiterte an den Finanzen

In Bezug auf die Vernachlässigung der Schweine zeigte sich die Frau einsichtig, die Rinder hingegen hätten nicht den Eindruck gemacht, dass es ihnen schlecht ginge, so die Angeklagte. Außerdem habe man nach den Kontrollen versucht, das Tierleid zu mindern, vieles scheiterte aber an der finanziellen Lage des Ehepaares. 

Dass die Lage für die Tiere am Hof aber weiterhin prekär war, zeigt eine weitere Anzeige des Amtstierarztes wegen vier vernachlässigter Schweine vom 24. Oktober. Laut Sachverständigen handelt es sich auch hierbei um Tierquälerei – woraufhin die Staatsanwaltschaft die Anklage ausweitete. 

Richterin fordert Auflösung des Hofes

Richterin Michaela Sanin sprach die 46-Jährige schlussendlich der Tierquälerei schuldig. Das Urteil: Sechs Monate Haft auf Bewährung. Die Frau nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, damit ist das Urteil nicht rechtskräftig. „Wichtig ist nun, dass der Hof aufgelöst wird“, so die Richterin – und das passiert nun tatsächlich. Schon im Jänner wollen die 46-Jährige und ihr Mann wieder zurück nach Deutschland. Dort wollen sie nichts mehr mit Viehzucht zu tun haben.