Entleerter Soboth Stausee von oben
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Wirtschaft

Leerer Soboth-Stausee wird kontrolliert

Derzeit ist der Soboth-Stausee des Kraftwerks Koralpe ohne Wasser. Für Instandhaltungarbeiten musste der See turnusmäßig völlig geleert werden. Nun werden sämtliche Unterwassereinbauten des Stausees samt Druckleitungen inspiziert und kontrolliert.

Eines der größten Dammbauwerke Österreichs liegt derzeit im Trockenen. Bis auf den Grund wurde der fast 80 Meter tiefe Soboth-Stausee in den vergangenen Monaten abgelassen. „Der Sinn dahinter ist, dass ein Speichersee alle zehn Jahre entleert werden muss, um alle ständig unter Wasser liegenden Anlagenteile zu kontrollieren und gegebenenfalls in Stand zu setzen – was hier nicht erforderlich ist, weil die Anlage in sehr guten Zustand ist“, so Projektleiter Christoph Matzer.

Entleerter Soboth Stausee von oben
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Rest einer gesprengten Brücke, die bisher unter Wasser lagen.

Sedimentproben laut Tests unbedenklich

Der abgesenkte Wasserpegel förderte einiges wieder zu Tage, etwa die Reste einer gesprengte Brücke aus den 90er Jahren. Bevor das See abgelassen werden durfte, mussten Sedimentproben entnommen und auf ihre Unbedenklichkeit untersucht werden. Dazu Kraftwerksleiter Markus Schoaß: „Das Volumen des Speichersees ist etwa 23 Millionen Kubikmeter. 22 Millionen haben wir über die Maschine abgearbeitet, das heißt wir haben keinen Strom erzeugt sondern das Wasser direkt in die Drau abgeleitet. Die restlichen 70.000 Kubik haben wir in den Grundablass in den Feistritzbach abgegeben.“

Fischbestand wurde in kleinen Teich übersiedelt

Dieser wird durch Sedimente aus dem Speicher nach wie vor getrübt. Messwerte unterhalb des Damms zeigen aber derzeit keine Grenzwertüberschreitungen, heißt es von der KELAG. Auch die Behörde hat die Werte im Blick. Auswirkungen auf die Natur sollen so gering wie möglich gehalten werden, so Projektleiter Matzer: „Den Fischbestand haben wir so gut wie möglich vorher entnommen und in einen eigens angelegten Teich angesiedelt.“

Baggerschaufel im entleerten Soboth Stausee
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Die Bagger sind nach wie vor am Werk

Noch wird am Seegrund gearbeitet, derzeit wird auch der fünf Kilometer lange Stollen zur Turbine begutachtet. „Wir inspizieren zur Zeit den Triebwasserweg. Wenn das Ende Jänner abgeschlossen ist, beginnen wir mit den Inspektionsarbeiten am Grundablass. Ende Jänner, Anfang Februar werden wir mit den Instandhaltungs- und Inspektionsarbeiten fertig sein“, so Matzer.

KELAG: Pumpspeicherkraftwerke werden immer wichtiger

Eine halbe Million Euro investiert die KELAG in die Revisionsarbeiten an dem 30 Jahre alten Pumpspeicherkraftwerk und das aus einem guten Grund. „Pumpspeicherkraftwerke sind sehr wichtig für die Energieversorgung, insbesondere in Zukunft bekommen sie noch eine größeren Stellenwert, weil Wind und Photovoltaik sehr volatil sind. Manchmal gibt es zu viel, manchmal zu wenig – und genau für diesen Ausgleich sind Pumpspeicherkraftwerke so etwas wie eine natürliche Batterie“, so KELAG-Vorstand Reinhard Draxler.

Entleerter Soboth Stausee von oben
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Pumpspeicherkraftwerk Soboth von oben

Aber auch für Freizeitnutzer gewinnt der See an Bedeutung. Ab kommendem Sommer soll hier wieder ungehindert gebadet und gesurft werden können. Bis immerhin Juni nächsten Jahres wird es aber dauern, bis der Stausee wieder völlig aufgefüllt ist.