Gemeinsame Regierungssitzung
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Politik

Kärnten und Tirol arbeiten zusammen

Kärnten und Tirol rücken enger zusammen: Die Landesregierungen der beiden Länder trafen am Dienstag zu einer gemeinsamen Konferenz in Lienz zusammen. Beschlossen wurde die Zusammenarbeit im Katastrophenschutz, bei der Schadholzaufarbeitung und beim Standortmarketing.

Nicht nur der Gipfel des Großglockners verbindet Kärnten mit Osttirol, auch viele Menschen pendeln täglich zwischen den Landesgrenzen. Auch auf Gemeindeebene gibt es bereits Kooperationen, erstmals aber will man nun auch auf höchster politischer Ebene zusammenarbeiten. Bei der Konferenz wurden 20 konkrete Leitanträge verabschiedet, die das Leben der Bevölkerung und die Rahmenbedingungen für den Arbeits-, Wirtschafts- und Lebensstandort verbessern sollen.

Gemeinsame Konferenz Tirol Kärnten

Einsatzgeräte gemeinsam beschaffen

Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) sprach die Folgen der Klimaerwärmung an. Die Alpenregion sei besonders stark betroffen. Bei Unwetterschäden und der Schadholzaufarbeitung gelte es stärker zusammenzuarbeiten: „Die gemeinsame Beschaffung von Einsatzgerätschaften. Einsatzgerätschaften sind generell teuer, aber je größer natürlich ein Kuchen ist, auf dem man arbeitet, desto besser sind dann auch die Preise. Deshalb auch gerade in diesem Zusammenhang die notwendige Zusammenarbeit.“

Ebenso soll es zu Kooperationen im Gesundheitsbereich kommen, hier bleiben die Bundesländer allerdings noch sehr allgemein.

Ringen um Arbeitskräfte eint Bundesländer

Auch beim Standortmarketing wollen die beiden Länder stärker zusammenarbeiten und auch international gemeinsam auftreten, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Ein Ziel, das Tirol und Kärnten auch eint, ist die internationale Sichtbarkeit, die Vermittlung der Attraktivität des Arbeitens, des Wohnens und des Lebens in unseren Regionen. Und damit auch etwas, das wir in ganz Europa merken, das Ringen um Arbeitskräfte, eingebettet aber in ein, ich würde sagen, auch sehr, sehr gutes soziales Umfeld.“

Letztlich gibt es auch gemeinsame Interessen, was den Wolf betrifft. Kärnten und Tirol haben bereits Verordnungen erlassen, wonach Risiko- oder Schadwölfe abgeschossen werden können. Jetzt sollen DNA-Daten der Tiere ausgetauscht werden. Aktuell ist der Wolf ganzjährig geschützt. Beide Länder wollen aber bei der EU erreichen, dass der Schutzstatus des Wolfes reduziert wird. Dazu bekannten sich auch die Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP) aus Kärnten und Georg Dornauer (SPÖ) aus Tirol.