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Chronik

Villachs Beamte ziehen Geld Freizeit vor

Die Stadt Villach hat die Bediensteten online darüber abstimmen lassen, ob sie lieber mehr Freizeit oder einen höheren Lohnabschluss wünschen. Das Ergebnis: Die Magistratsmitarbeiter wollten mehrheitlich lieber Geld statt zusätzlicher Urlaubstage.

Während in der Privatwirtschaft heftig um Lohnerhöhungen gerungen wurde und noch wird, ist es bei den Beamten schnell gegangen. Sie und die Vertragsbediensteten erhalten 9,15 Prozent.

Einen eigenen Weg ging die Stadt Villach: Sie fragte die rund 1.000 Angestellten im Magistrat, ob sie lieber mehr Urlaub oder eine volle Lohnerhöhung möchten. 70 Prozent antworteten. Nur 22 Prozent entschieden sich für die Freizeitvariante, die zwei zusätzliche Urlaubstage, aber nur acht Prozent Lohnerhöhung umfasst. Der größte Teil, rund 550 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, wollten die volle Lohnerhöhung mit 9,15 Prozent.

Magistratsdirektor sieht in Ergebnis Reaktion auf Inflation

Magistratsdirektor Christoph Herzeg sieht darin keine Niederlage der Rathausverantwortlichen mit Personalreferent Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) an der Spitze, sondern eher die Reaktion auf die hohe Inflation. Schon vor zwei Jahren habe es eine Nulllohnrunde für die Beschäftigten gegeben. Jetzt wollte man offenbar nicht wieder auf einen Teil verzichten.

Andere Variante hätte hohen Verwaltungsaufwand bedeutet

Das Ergebnis ist jetzt für alle bindend, auch für jene, die das Angebot mehr Freizeit statt mehr Geld angenommen hätten. Bei der geringen Quote wäre der Verwaltungsaufwand in Relation zur Ersparnis aber zu hoch gewesen, heißt es aus dem Rathaus. So hätte jeder Arbeitsvertrag – oft geht es um Teilzeit – für jedes Jahr extra berechnet werden müssen. Erst bei einem Drittel hätte sich das ausgezahlt, pro Jahr hätte eine halbe Million Euro eingespart werden können, hieß es aus dem Magistrat.

Der Personalkostenanteil im Villach Budget, das rund 330 Millionen Euro ausmacht, liegt bei rund 22 Prozent oder rund 70 Millionen Euro.