Trophäen des Lyrikpreises
ORF/Clemes Janout
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Kultur

Lyrikpreis an Philipp Hauser

Im Stadthaus in Klagenfurt ist Dienstagabend der Kärntner Lyrikpreis verliehen worden, der erste Platz geht an den Klagenfurter Philipp Hauser. Veranstaltet wurde der Lyrikpreis bereits zum 16. Mal von den Stadtwerken Klagenfurt. Neben neun Geldpreisen im Wert von knapp 15.000 Euro wurden auch sechs Anerkennungspreise vergeben.

Der Lyrikpreis gilt auch als Sprungbrett für mögliche schriftstellerische Karrieren. Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) gratulierte den Preisträgerinnen und Preisträgern, ganz besonders der gebürtigen Kärntner Slowenin Verena Gotthardt, die den Preis des Landes Kärnten über 3.000 Euro in Empfang nehmen durfte. Die Schriftstellerin brachte soeben wieder einen Gedichteband heraus und wurde von der hochkarätig besetzten Jury für ihr bisheriges lyrisches Schaffen geehrt. Sie war bereits einmal Zweite beim Kärntner Lyrikpreis.

Insgesamt 15.000 Euro vergeben

Den Sieg (5.000 Euro) für sich entscheiden konnte heuer der in Wien lebende gebürtige Klagenfurter Lyriker Philipp Hauser. Die beim Kärntner Lyrikpreis eingereichten Texte stammen aus einem noch nicht veröffentlichten lyrischen Zyklus. Hauser interessiert die intensive Auseinandersetzung mit der Sprache selbst. Es geht ihm darum, Worte für das Unaussprechliche zu finden: „Es gibt das ständige innere Aufgewühltsein und da ist es mir ein großes Anliegen, zu versuchen, dies irgendwie in Worte zu fassen und auch dieses Bewusstsein zu schaffen, dass Worte auch eine sehr starke Gewalt und Kraft in sich haben.“

Auf dem zweiten Platz (1.500 Euro) landete der Klagenfurter Tänzer und Künstler Erich Pacher. Der gebürtige Spittaler konnte in den letzten drei Jahren bei dem Wettbewerb der Zeilen und Worte bereits zwei Mal den beachtlichen fünften Platz erreichen. Zum dritten Platz (800 Euro) wurde der Ferlacher AHS-Lehrerin Vera Wutti-Incko gratuliert. Der 4. Preis ging an den in Graz lebenden Bleiburger Michael Stöckl. Den 5. Platz errang die Lyrikerin Isabella Krainer. 6. Platz für die in Wien lebende gebürtige Klagenfurter Juristin Verena Roelants.

Weitere Preise

Anerkennungspreise erhielten die Klagenfurterinnen Elisabeth Hafner und Barbara Pachler, der in Graz lebende gebürtige Villacher Journalist Michael Tschida, die Klagenfurterin Katharina Godler, die Klagenfurter Lehrerin Silvia Velik und der Wernberger Autor Harald Schwinger.

Der Preis der slowenischen Kulturverbände in der Höhe von 1.000 Euro für einen slowenischen Autor/slowenische Autorin wurde heuer der in Wien lebenden Studentin Johanna „Jana“ Haab verliehen. Der Preis der Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt (1.500 Euro) wurde nach Jurybeschluss an die gebürtige und in Salzburg lebende Klagenfurterin Elke Laznia für ihr bisheriges Schaffen vergeben.

Trophäen des Lyrikpreises
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Trophäen der Preise

„Das wird KI nie können“

Der Kärntner Lyrikpreis ist ein Format der Stadtwerke Klagenfurt. Vorstand Erwin Smole sieht in der Veranstaltung ein Bekenntnis zu Kunst und Kultur in Zeiten künstlicher Intelligenz, die an den menschlichen Geist nicht heranreichen kann: „Wenn man sich die Zeiten anschaut, wo es viel Technologie gibt, wir reden von künstlicher Intelligenz, dann bekommt es eine andere Bedeutung, wenn man sich wirklich mit Lyrik beschäftigt. Eines wird die künstliche Intelligenz nie können, das ist diese Qualität an Lyriktexten schreiben.“

Auffallend beim heurigen Bewerb ist, dass in den eingereichten Texten viel Gesellschaftskritik geübt wurde. Ein Spiegel der Zeit, so Juryvorsitzender Günter Schmidauer: „Das Zeichen ist der Widerstand. Widerstand gegen eine verrückt gewordene Welt, die auch unsensibel geworden ist. Dagegen setzen wir das Zeichen und fordern auf, diesen Klarheitsfanatikern und Vereinfachern den Rücken zu kehren.“

Änderung in der Jury

Bei der Jury gab es heuer eine Änderung: Das langjährige engagierte Mitglied Richard Götz aus Villach scheidet aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gremium aus, ihm folgt Zdenka Hafner-Celan aus Feistritz im Rosental, Expertin für slowenische Literatur. Ebenfalls in der Jury sind der Büchner-Preisträger Josef Winkler, Autorin und Journalistin Ilse Gerhardt, Katharina Herzmansky und Harald Raffer.