Politik

Koralminstitut wird gegründet

In der Sitzung der Landesregierung am Dienstag war einmal mehr Koralmbahn Thema. Die Sozialpartner deponierten ihre Wünsche. Um die Chancen für Kärnten zu nutzen, wird ein eigenes Koralminstitut gegründet. Dort sollen alle Ideen einfließen, um den Standort Kärnten weiterzuentwickeln.

Kärnten wird in den nächsten Jahren 9.000 Arbeitskräfte weniger haben aufgrund der Pensionierungen und der schrumpfenden Bevölkerung. Das Arbeitsmarktservice wird sich daher auch in Hinblick auf die Koralmbahn um eine Arbeitskräfterekrutierung kümmern, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nach dem Treffen mit den Sozialpartnern. Es gehe um Zuzug, Binnenmarktwanderung, aber auch Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte, damit wolle man dem Trend ein Schnippchen schlagen.

Regierungssitzung

Zollkorridor von Triest bis Fürnitz

Außerdem müsse bei der Entwicklung des Logistikzentrums Fürnitz aufs Gaspedal getreten werden, so Kaiser, um die Chancen der Koralmbahn auch grenzüberschreitend nutzen zu können. Er sehe Chancen durch das europäische Alleinstellungsmerkmal eines Zollkorridors vom Hafen Triest bis Fürnitz. Er richtete einen dringenden Appell an die ÖBB und ihre Tochtergesellschaften, rascher zu agieren. Auch Wirtschaftskammer Präsident Jürgen Mandl sprach such für diesen Korridor aus: „Es ist wichtig, bis Triest zu denken, denn die Zukunft liegt in den Häfen der Adria."

Einbinden müsse man aber auch Regionen, die nicht direkt an der Koralmbahn liegen, sagte der Landeshauptmann, das habe insbesondere auch der Österreichische Gewerkschaftsbund eingebracht. Für den 12. Dezember kündigte Kaiser eine gemeinsame Sitzung mit der Landesregierung von Tirol in Lienz an.

Gruber: Im Alpen-Adria-Raum mithalten können

Für die Standortentwicklung wurden zusätzliche Mittel in der Regierungssitzung beschlossen. So soll Infrastruktur aufgewertet werden. Es soll ein größeres Messezentrum in Klagenfurt entstehen, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP): „Ebenfalls eine Infrastruktureinrichtung, die wir als Standort brauchen, um mit unseren Nachbarbundesländern und dem Alpen-Adria-Raum mithalten zu können. Noch dazu, weil Klagenfurt als Ballungsraum auch ein Aushängeschild ist für die zukünftige Kornbahn und alle, die diese auch benutzen.“

Öffentlichen Verkehr und Park&Ride ausbauen

Der Landeshauptmann-Stellvertreter betonte zudem die Notwendigkeit eines modernen Messezentrums für Klagenfurt und die Bereitschaft des Landes, über die Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) auch hier zu investieren, denn die Landeshauptstadt sei ein wichtiges Aushängeschild entlang der Koralmbahn. Wichtig sei insbesondere auch der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. „Die Anbindung der Kärntner Regionen an die Koralmbahn ist entscheidend. Daher investieren wir im nächsten Jahr über 60 Millionen Euro in den heimischen öffentlichen Verkehr“, so Gruber.

Kärntens Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach plädierte ebenfalls für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, wo es auch abseits der Koralmbahn bessere Anbindungen geben müsse. Zudem sprach sich Goach auch für mehr Park&Ride-Möglichkeiten aus.

FPÖ: „Zehn Jahre lang verschlafen“

Kritik zur Gründung des Koralm-Institutes kommt von der FPÖ. „Zu den schweren Versäumnissen der Landesregierung zählen der fehlende Lückenschluss der Koralmbahn zwischen Klagenfurt und Villach und der jahrelange Stillstand beim Logistikzentrum Fürnitz", so FPÖ-Chef Erwin Angerer in einer Aussendung. Weiters hieß es, dass es die Koralmbahn ohne Jörg Haider nicht geben würde und sich die SPÖ und ÖVP mit fremden Federn schmücke.

Team Kärtnen: „Wirtschaftsstandort stärken“

Team Kärnten Chef Gerhard Köfer sagte, dass die Logistik eine der wichtigsten Wachstums- und Zukunftsbranchen sei."Die zukünftigen Rahmenbedingungen in Fürnitz hätten die Möglichkeit, Kärnten in seiner Wettbewerbsfähigkeit und den Wirtschaftsstandort allgemein zu stärken", so Köfer. Man müsse den Arbeits- und Lebensraum Kärnten attraktiver machen.