In seiner kleinen Schnitzer-Werkstatt, die sich gleich neben der Theke in seinem Gasthaus befindet, verbringt Schober zwei bis drei Stunden pro Tag. In diesem kleinen Raum verwirklicht sich der 64-Jährige seit 16 Jahren selbst. Er kam durch Zufall zu diesem Hobby. Sein erstes Stück war ein großer Kopf aus Holz.
„Ich bin in den Keller runtergegangen und habe begonnen, an einer Pappel zu arbeiten, die unten herumgelegen ist. Ich habe ein altes Flacheisen und ein Hohleisen gefunden, das ich für die Bearbeitung des Holzes verwendet habe. Ich habe auch noch einen alten Schnitzelklopfer der Chefin gefunden. So ist das Ganze entstanden. Ich habe gesehen, dass da etwas dabei herauskommt und so hat mein Schnitzen begonnen“, so Schober.
Handwerk von Grund auf gelernt
Danach erlernte Schober acht Jahre lang bei einem alten Holzschnitzer das Handwerk. „Der hat mir das dann von Grund auf beigebracht. Seitdem bin ich dann immer hingefahren, zweimal in der Woche. Er war zwar ab und zu auch ein bisschen grantig, aber das war mir relativ egal. Später habe ich begonnen, auch eigene Ideen zu entwickeln. Zuerst habe ich es aufgezeichnet und das dann aus dem Holz geschnitzt.“
Leidenschaft für Holzschnitzer
Manfred Schober hat das Holzschnitzen für sich entdeckt. Der Lavanttaler ist gelernter Koch und Kellner und hat sich quasi im zweiten Bildungsweg dem Kunstschnitzen verschrieben.
Die Schwierigkeiten des Schnitzens
Seine Kunstfertigkeit sprach sich schon lange herum, immer wieder gibt es Auftragsarbeiten. Momentan arbeitet er an einem Pferdekopf, eine Auftragsarbeit eines Reitstalls aus der Region. Einige Stellen seien ziemlich heikel, so Schober: „Das Schwierigste zum Schnitzen sind natürlich die Figuren. Es müssen zum Beispiel die Proportionen passen. Das Allerschwierigste ist das Gesicht. Auch die Augen sind nicht leicht zu machen, da der Ausdruck ja ganz was Wichtiges ist.“
Seine Frau Margit ist seine größte Kritikerin und blickt ihm immer über die Schulter. „Ich sage oft zu ihm, dass er, wenn er einen Auftrag bekommt, es schon ordentlich machen muss, denn sonst wird die Figur nicht gekauft.“
Sendungshinweis:
Kärnten heute
Geduld als oberste Priorität
Manfred Schober über eine Regel, die beim Schnitzen immer befolgt werden muss: „Das Wichtigste bei der Schnitzerei ist die Geduld. Wenn man die Geduld nicht hat, dann wird das eine schwierige Sache, vor allem bei den Feinheiten. Das funktioniert in der Eile nicht, das braucht alles seine Zeit. Wenn ich oft zwei Stunden an einer Kleinigkeit sitze und man sieht kein großes Ergebnis, dann macht mir das nicht viel aus. Für viele ist das ein Problem. Jeder will alles gleich sofort zerreißen. Das geht natürlich bei der feinen Sache überhaupt nicht.“