Stromverteiler, Steckdose
ORF.at/Dominique Hammer
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Chronik

Neue Plattform für Stromspenden

Wer Strom produziert, kann den Überschuss an bedürftige Haushalte oder gemeinnützige Einrichtungen spenden. Die Verteilung besorgt die Energiegemeinschaft Österreich. Von der Initiative profitiert der soziale Verein Westbahnhoffnung Villach, auch die Caritas Kärnten will als Abnehmer einsteigen.

Die gestiegenen Energiekosten belasten viele Haushalte. Andere wiederum produzieren selbst ihren Strom, wo oft etwas übrig bleibt. Die überschüssigen Kilowattstunden aus PV-Anlagen fließen meist in das öffentliche Netz. Das will der Kärntner Unternehmer Matthias Nadrag mit seinem Startup Enixi ändern.

Plattform bringt Spender und Abnehmer zusammen

Über eine digitale Plattform bringt er Stromerzeuger, die ihren Energieüberschuss spenden wollen, mit Armutsbetroffenen oder Hilfsorganisationen zusammen. Eine Anmeldung ist notwendig. Die Spende sei aber nicht eingeschränkt auf Photovoltaik-Überschuss, erwünscht seien auch Kleinwasserkraft und Windkraft, ebenso Betreiber von Blockheizkraftwerken, so Nadrag: „Überall, wo ein Überschuss entsteht, der zu relativ mäßigen Einspeiseentgelten eingespeist wird. Den kann man zur Verfügung stellen.“

Westbahnhoffnung profitiert von Spenden

Ein Abnehmer ist seit kurzem die Villacher Westbahnhoffnung. Dort wird Essen für Bedürftige gekocht und gesammelte Kleidung kostenlos weitergegeben. Der Soziale Verein kann durch die Stromspenden bereits die Hälfte des Energiebedarfs decken, damit wird Geld für andere Zwecke frei.

Marjan Katz vom Verein Westbahnhoffnung: „Wir haben dadurch einen großen Gewinn, weil wir kochen mit Strom und in der Halle heizen wir mit Strom. Das ist halt gerade in der Halle sehr teuer. Wir haben auch in den letzten Wochen immer wieder Menschen gehabt, die den Strom nicht mehr bezahlen konnten und der dann abgestellt worden ist. Um so etwas zu vermeiden, gibt es die Möglichkeit über unseren Verein, für diese Personen die Spende zu beantragen.“

Gespräche mit der Caritas

Weiters laufen bereits Gespräche mit der Caritas Kärnten, für eine ähnliche Zusammenarbeit, wie mit dem Verein Westbahnhoffnung. Durch eine bessere Vernetzung könnten mehr Bedürftige von der Initiative profitieren, hieß es. Der Verein Energiegemeinschaft Österreich sei in allen Netzgebieten Österreichs aktiv, wobei das Stromspenden derzeit in Wien, im Burgenland und in Kärnten möglich sei. Demnächst auch in der Steiermark, so Matthias Nadrag.