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Kultur

Kritik: Zu wenig Geld für Filmland Kärnten

Die Carinthia Film Commission (CFC) kritisiert, dass es zu wenig Geld für die Förderung von Filmen gibt, die auch in Kärnten gedreht werden. Die CFC wurde vom Land und der Kärnten Werbung ins Leben gerufen, um Kärnten zu vermarkten und als Filmstandort zu stärken. Doch das Budget reiche nicht für die vielen Anfragen.

Bei der Produktion des neuen Ingeborg Bachmann-Films „Reise in die Wüste“ wurde nicht nur Hauptdarstellerin Vicky Krieps in die Wüste geschickt, sondern auch eine Szene, die in Kärnten gespielt hätte. Grund dafür war eine zu niedrige Förderung, sagte Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Produzent des Bachmannfilms „Amour Fou“.

„Es war einfach nicht genug Geld in der Kasse der Carinthia Film Commission. Das heißt, sie haben uns sehr unterstützt, als wir hier waren bei den Recherchen. Sie konnten aber den Film dann nicht in der Höhe fördern, wie gedacht. Was für mich zu dem Schluss führt, ihr habt eine tolle Carinthia Film Commission hier, aber ich glaube, man muss sie ausreichend dotieren, also mit einer entsprechenden Budgethöhe ausstatten, damit in Zukunft solche Filme dann auch in Kärnten gedreht werden können.“

Land: Ausreichend Förderungen erhalten

Für eine persönliche Stellungnahme stand Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), er ist auch der zuständige Kulturreferent, nicht zur Verfügung. In einer schriftlichen Reaktion aus seinem Büro heißt es: „Festgehalten werden muss, dass es neben der zuerkannten Carinthia Film Commission-Förderung eine beträchtliche Förderung seitens des Österreichischen Filminstituts gab.“

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Gesamtbudget neun Millionen Euro

„Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ ist eine internationale Filmproduktion mit einem Gesamtbudget von neun Millionen Euro. Laut Produktionsfirma Amour Fou sei das keine unübliche Summe für eine Produktion dieser Größenordnung. Die Finanzierung sei über verschiedene Förderinstitutionen erfolgt. Bei der Carinthia Film Commission wurden 80.000 Euro beantragt. Zugesagt wurden 10.000 Euro. Laut der CFC handle es sich bei dem Abschlag um keine Ausnahme, sondern eher um die Regel.

CFC-Beiratsmitglied Fritz Hock sagte, es seien einfach mehr Anträge da als Geld. „Und das ist halt schade drum, weil viele wertvolle Projekte liegen bleiben, beziehungsweise zu wenig unterstützt werden können.“ Bei der Carinthia Film Commission gehen pro Jahr bis zu 40 Förderanträge ein. Das Antragsvolumen sei aber drei- bis viermal so hoch wie das vorhandene Budget.

CFC-Beiratsmitglied Fritz Hock
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CFC-Beiratsmitglied Fritz Hock

Hock: Können schwer mit anderen mithalten

Heuer betrage das Budget das 300.000 Euro, sagte Hock: „Es wäre halt höchste Zeit, das wieder aufzustocken. Rundherum sind die Film-Commissions viel höher dotiert und da können wir einfach sehr schwer mithalten.“ Während in Salzburg größere, kommerzielle Filmproduktionen einzig aus dem Wirtschaftstopf finanziert werden, setzt sich das Budget der CFC in Kärnten aus Kultur- und Tourismusgeldern zusammen.

Die Carinthia Film Commission sieht hier wirtschaftliche Versäumnisse. Hock sagte, Film fördere die Wirtschaft: „Es bringt auch Arbeitsplätze und mit dem investierten Geld in Film vervielfacht sich sozusagen der investierte Euro.“