Elisabeth Moser, ihr Mann und der jetzt Verunglückte sind gute Nachbarn, man schaut aufeinander, sagte die Bäuerin. Am Mittwoch sah sie keinen Rauch aus dem Schornstein des Nachbarn aufsteigen, der mit Holz heizt. Daher ging sie nachschauen und fand den 90-Jährigen schwer verletzt beim Holzspalter liegen: „Das ganze Gesicht hat geblutet, das Ohr war zerfetzt. Ich habe ihn gefragt, Hans, liegst du schon lange da? Und er hat ganz leise ja gesagt.“ Mit dem Traktor gelang es ihr und ihrem Mann, den Nachbarn aus seiner misslichen Lage zu befreien und zum Haus zu bringen.
Rettung wohl in letzter Sekunde
Der inzwischen eingetroffene Notarzt versorgte den Schwerverletzten, dann musste auf den Hubschrauber gewartet werden. Die Unfallstelle liegt auf 1.200 Meter Seehöhe. Seit dem Tod seiner Mutter lebte der mittlerweile 90-Jährige allein und versorgte sich selbst, so seine Nachbarin: „Man hilft ihm und von ihm kannst du auch alles haben.“ Sie ist überzeugt, dass er nicht überlebt hätte, wenn sie ihn nicht gefunden hätte: „Das war wahrscheinlich meine innere Eingebung, das ich nachschauen gegangen bin.“
Mit dem Rettungshubschrauber wurde der Schwerverletzte ins Krankenhaus Lienz geflogen. Am Donnerstag telefonierte ihr Mann mit dem Spital, der Schwerverletzte sei stabil, so Elisabeth Moser. Das Hörgerät und die Brille werden ihm die Nachbarn ins Krankenhaus bringen.