Chronik

Höchste Polizistin Opfer einer Verwechslung

Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß dürfte im Zuge von Geldwäscheermittlungen in Italien Opfer einer Verwechslung geworden sein. Laut ihrem Anwalt Gernot Murko fiel ihr Name in einem Abhörprotokoll der italienischen Polizei. Von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hieß es, es gäbe Ermittlungen gegen zwei Kärntner Polizisten.

In einem Bericht des Kurier (Onlineausgabe) hieß es, es habe am 10. Oktober aufgrund einer europäischen Ermittlungsanordnung aus Italien Hausdurchsuchungen gegeben. Beamte des Bundesamtes für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung rückten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Graz und der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zu insgesamt sieben Hausdurchsuchungen an, so der „Kurier“.

WKStA: Drei Beschuldigte

Von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hieß es in einer Reaktion, es gebe seit Anfang Oktober Ermittlungen gegen drei Beschuldigte, darunter zwei Polizeibeamte in Kärnten. Dabei gehe es um den Verdacht des Amtsmissbrauchs und der Bestechlichkeit. „Eine Beschuldigte soll durch Polizeibeamte von anstehenden Ermittlungsmaßnahmen vorab informiert worden sein und Geld beziehungsweise Wertgegenstände dafür übergeben haben“, heißt es in der Mitteilung.

Der Tatverdacht gründe sich auf Informationen, die aus einem umfangreichen Strafverfahren der italienischen Ermittlungsbehörden im Umfeld der italienischen Mafia stammen, sagt die WKStA. Die italienische Staatsanwaltschaft habe diesbezüglich bereits ins Deutsche übersetzte Unterlagen übermittelt, die wesentlichen Teile seien zur Sicherheit nochmals von einem Dolmetschbüro
in Österreich übersetzt worden.

Anwalt: Anderer Polizeibeamter involviert

Bei der Hausdurchsuchung bei Kohlweiß sollen auch ihr Handy und ihr Laptop beschlagnahmt worden sein. Laut Anwalt Murko soll aber ein anderer Polizeibeamter involviert sein. Kohlweiß kenne die Frau, gegen die in Italien ermittelt wird, nicht. Auch die Frau soll ausgesagt haben, dass sie Kohlweiß nicht kenne. Murko forderte bereits die Originaldokumente aus Italien an. Nach Erhalt der Dokumente wird er die Einstellung der Ermittlungen beantragen, sagte Murko.