Gespräch zur freiberuflichen Pflege
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Gesundheit

Runder Tisch zu freiberuflicher Pflege

Seit Monaten wirft die FPÖ Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) Untätigkeit im Bereich der Pflege vor. Auf Anregung der FPÖ traf man einander am Freitag zu einem Runden Tisch. Es ging um die freiberufliche mobile Pflege, die derzeit nur im Rahmen eines Pilotversuchs genehmigt ist.

Der Verein Lebenswert war beim Gespräch in der Landesregierung dabei. Er geht neue Wege in der mobilen Pflege. Die Mitarbeiterinnen sind nicht angestellt, sondern arbeiten freiberuflich und können sich die Zeit selbst einteilen. Seit April wird der Verein in einem Pilotversuch gleich behandelt wie alle mobilen Pflegedienste. Die Klienten zahlen einen Sockelbetrag, das Land übernimmt den Rest.

Probleme bei Verrechnung

Allerdings kam es bei der Auszahlung der Förderungen zu Verzögerungen, weil die Abrechnungen nicht korrekt erfolgt seien, heißt es vom Land. Dieser Fall war auch mit ein Auslöser für die heftige Kritik der Freiheitlichen an SPÖ-Gesundheitsreferentin Prettner.

Runder Tisch für Pflege

Nach dem runden Tisch sprach FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer von einem aufschlussreichen Gespräch, das gezeigt habe, „dass das Modell ein bisschen holprig gestartet ist. Da muss der Verein auch noch lernen, vor allem in der Abrechnung, in der Verwaltung und in der Kommunikation mit den Behörden auf Landesebene.“

Prettner: Abrechnungen müssen korrekt sein

Bis Ende November soll jetzt entschieden werden, ob der Verein weiter gefördert wird. Denn grundsätzlich sei das Modell mit freiberuflichen mobilen Pflegerinnen eine gute Ergänzung für die Pflege zu Hause, sagte Prettner: „Hier sind wir natürlich für alle Modelle offen, aber sie müssen einer Rechtsgrundlage entsprechen. Wenn man ein Unternehmen hat, dann muss man auch unternehmerisches Wissen haben. Und da geht es vor allem, was uns auch wichtig ist, um korrekte Abrechnungen. Denn wir setzen hier Steuergeld ein.“

TK: Runde Tische reichen nicht

Der Gesundheits- und Pflegebereich braucht mehr als Runde Tische, so Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer in einer Aussendung. Er schlägt vor, die dringend notwendige Außerstreitstellung des Gesundheits- und Pflegebereiches mit allen Partnern auch schriftlich zu verankern: „Wir brauchen ein Memorandum of Understanding, das von allen Playern mitgetragen und gelebt wird. Gemeinsam ist es unsere Aufgabe, den Gesundheits- und Pflegebereich in eine gute Zukunft zu führen und die Problemstellungen zu lösen."