Der ICE 4  auf der legendären Falkensteinbrücke hoch über dem Mölltal
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Verkehr

Einschulung auf ICE 4 für Tauernbahnstrecke

Im Dezember kommt auf der Bahnstrecke zwischen Klagenfurt und den deutschen Städten Dortmund und Frankfurt der neueste ICE der deutschen Bahn zum Einsatz. Für die Fahrgäste bedeutet das mehr Qualität und Komfort auf der Tauernbahnstrecke. Für die Lokführer heißt es aber wieder ab in die Fahrschule.

Der ICE 4 ist das Flaggschiff der Deutschen Bahn. Am Führerstand herrschte während der Einschulung Hochbetrieb. Bis Mitte November wurden 30 Kärntner Lokführer eingeschult. Nach dieser Typenschulung dürfen sie den ICE dann steuern, sagte Instruktor Johannes Kröpfl: „Die Schulung teilt sich auf in einen theoretischen Teil – wir sind zwei Tage im Lehrsaal – und einen praktischen Teil, wo wir dieses Gerät am Bahnhof kennenlernen.“ Im praktischen Teil wurde zum Beispiel nach Bischofshofen gefahren.

Der ICE 4 auf der legendären Falkensteinbrücke hoch über dem Mölltal

Zug ist „unglaublich leise und fein zu bedienen“

Selbst Lokführer, die bereits seit Jahrzehnten auf den österreichischen Schienen unterwegs sind, müssen für 72 Stunden zurück in die Fahrschule. Das ist immer so, wenn neue Triebfahrzeuge eingesetzt werden, sagte Lokführer Dietmar Blasnik: „Du musst als Lokführer, wenn irgendwas ist, innerhalb von kürzester Zeit reagieren können und auch wissen, was du tust. Wenn du keine Einschulung hast, musst du erst suchen anfangen. Und die Zeit hat man nicht.“

Die Vorfreude auf den Regelbetrieb steigt, sagte Lokführer Johann Branz: „Das Fahrzeug ist einfach das modernste, das derzeit am Markt ist von Deutschland. Und mit dem dürfen wir jetzt von Klagenfurt aus fahren. Wir fahren bis Salzburg. Der ICE4 ist super gut zu Steuern, unglaublich leise und fein zu bedienen.“

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Waggon
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Der neue ICE 4 hat sieben Waggons mit insgesamt 444 Sitzplätzen
Lokführer Dietmar Blasnik
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Lokführer Dietmar Blasnik
Blick aus dem ICE 4 auf die Geleise
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Lokführer Johann Branz
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Lokführer Johann Branz
Blick aus dem Fenster des ICE auf bad Gastein
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Blick aus dem Fenster des ICE
ÖBB-Pressesprecherin Rosanna Zernatto-Peschel
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ÖBB-Pressesprecherin Rosanna Zernatto-Peschel
ICE auf offener Strecke
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ICE auf der Tauernbahnstrecke
Instruktor Johannes Kröpfl
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Instruktor Johannes Kröpfl
Ein provisorischer Holzbahnsteig macht den Halt in Bad Hofgastein möglich
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Ein provisorischer Holzbahnsteig macht den Halt in Bad Hofgastein möglich

Bahnsteige im Gasteinertal zu nieder

Der neue ICE hat 444 Sitzplätze, aufgeteilt auf sieben Wagen und 200 Meter Gesamtlänge. Zwölf Motoren treiben das knapp 20 Millionen Euro teure Gefährt an. Es ist ein völlig neues Fahrgefühl, sagte ÖBB-Pressesprecherin Rosanna Zernatto-Peschel: „Und es ist natürlich toll, dass wir das den Reisenden auch in Kärnten zur Verfügung stellen können. Und wir freuen uns sehr, dass dieser ICE 4 mit Fahrplanwechsel im Einsatz sein wird.“

Der neue Zug überfordert mancherorts die Infrastruktur. In Bad Hofgastein macht ein provisorischer Holzbahnsteig den Halt möglich. Im Salzburger Gasteinertal sind die Bahnsteige zu nieder, deshalb fährt der ICE 4 in Badgastein und Dorfgastein durch. Ein Schienen-Ersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet.

Der Bahnsteig in Bad Gastein  ist zu niedrig
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Der Bahnsteig in Bad Gastein ist zu niedrig für einen Halt des ICE 4

Ab Dezember im Einsatz

Diese Probleme bleiben in Kärnten aus, sagte Zernatto-Peschel: „An allen geplanten Haltepunkten sind die Bahnsteighöhen entsprechend modernisiert und somit eben auch kein Hindernis.“ Der ICE 4 rollt ab Dezember auf der Tauernbahnstrecke zwischen Klagenfurt und Salzburg vier Mal am Tag beinahe lautlos.