Streik in Arnoldstein
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Wirtschaft

Streik bei Industriepark Arnoldstein

Nach elf Stunden ist die sechste Runde der Lohnverhandlungen für die Metaller am Montagabend ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Wie angekündigt sollen die Warnstreiks ausgeweitet werden. In Kärnten war das Dienstagfrüh im Industriepark Arnoldstein der Fall.

Für den Fall des Scheiterns der neuerlichen Verhandlungen wurde bereits am Montag angekündigt, die Einfahrt für Lkws ihn aller Früh in Arnoldstein blockieren zu wollen. Seit 4.30 Uhr war das auch der Fall, um 9.00 folgte eine Kundgebung mit rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zu Mittag war die Aktion beendet. Die Zu- und Abfahrten sind blockiert, zufahrende Lkws wurden zu einem Parkplatz umgeleitet.

Metallerstreik

Im Industriepark gibt es rund 40 Unternehmen mit ca. 720 Mitarbeitern. Sie wurden am Eingang über die Maßnahmen informiert, bekamen Infomaterial und wurden aufgefordert, zur Kundgebung zu kommen. Es wird aber niemand daran gehindert, zur Arbeit zu gehen. Auch AK Kärnten Präsident Günter Goach war in Arnoldstein.

Streik bei Euro Nova in Arnoldstein
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Firmengelände des Industrieparks

Weitere Streiks geplant

Alexander Rachoi von PRO-GE sagte Dienstagfrüh, man sei als Gewerkschaft und Arbeitnehmer enttäuscht vom neuerlichen Scheitern der Verhandlungen. „Wir sind in Vorleistung gegangen, es gibt eine rollierende Inflation (über zwölf Monate gerechnet, Anm.) von 9,6 Prozent und wir sind noch weit davon entfernt. Daher müssen wir den Druck erhöhen.“ Arnoldstein mache den Anfang, so Rachoi.

In den kommenden Tagen werden auch in weiteren Betrieben in Kärnten, die schon Warnstreiks abgehalten haben, wieder Streiks stattfinden. Es gebe derzeit noch keinen weiteren Verhandlungstermin mit der Arbeitgeberseite. Man spreche von Abdeckung der Inflation, das seien mindestens 9,6 Prozent. Dann spreche man weiter über Reallohnzuwächse.

Industriepark Arnoldstein von oben
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Industriepark Arnoldstein

Streiks in 23 Betrieben

Jutta Brandhuber von der GPA sagte, in Arnoldstein werde der Industriepark als erste Maßnahme abgesperrt, dann gehe es mit Streiks in ungefähr 23 Betrieben in Kärnten weiter. „Heute ist der erste Tag, die ganze Woche geht es weiter mit unbefristeten Streiks.“ Man wolle weiter verhandeln, aber das Angebot sei zu gering gewesen. Die Teuerungen sollen abgegolten werden, dann könne man zustimmen, so Brandhuber. Die gebotene Einmalzahlung verpuffe, man wolle Lohn- und Gehaltserhöhungen, die jedes Jahr wirksam werden. Streiks habe es zuletzt 2011 und 2018 gegeben, sagte Brandhuber.

Streik in Arnoldstein

Weiterhin zu geringes Angebot

Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA sagten am Montagabend, das Angebot von Lohn- und Gehaltserhöhungen mit im Schnitt sechs Prozent sei weiter deutlich zu gering. Anfangs hatte die Arbeitgeberseite 2,5 Prozent und Einmalzahlungen geboten. Die Gewerkschaften forderten 11,6 Prozent als Abgeltung zur Inflation.