Peter Kaiser gratuliert am Parteitag der SPÖ in Graz  dem Bundesvorsitzenden Andreas Babler
APA/ERWIN SCHERIAU
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Politik

SPÖ-Chef Kaiser zu Babler-Wahl: Gute Basis

Mit 88,76 Prozent der Stimmen ist Andreas Babler am Samstag beim SPÖ-Parteitag in Graz als Bundesvorsitzender der SPÖ bestätigt worden. Damit sicherte er sich den Rückenwind der Partei. SPÖ-Landesparteivorsitzender und Landeshauptmann Peter Kaiser sprach von einer guten Basis, um mehr Verantwortung für Österreich zu übernehmen und das in der Bundesregierung.

Was die Sozialdemokratie vor Jahrzehnten in der Ära Kreisky aufgebaut und „erträumt“ habe, sei von der ÖVP niedergerissen worden, sagte Babler: „Zwölfstundentag, die Krankenkassen, Gesundheitssystem." Die SPÖ werde all das wiederaufbauen, was ÖVP und FPÖ „planiert haben.“ Auch Bablers vieldiskutierte Positionen, etwa zur Arbeitszeitverkürzung, wurden von den Delegierten mehrheitlich angenommen – mehr dazu in Babler will ‚Periode der Abrissbirne‘ beenden (ORF.at).

Kaiser: Andreas Babler gefestigt

Im Interview mit dem ORF Kärnten sagte Kärntens SPÖ-Landesparteivorsitzender Peter Kaiser Sonntagfrüh, der Parteitag habe aus seiner Sicht ein sehr beachtliches Ergebnis für Babler gebracht: „Wenn man sich das Ganze innerhalb der letzten sechs Monate ansieht: Bei der Mitgliederwahl knapp 32 Prozent, dann beim ersten Parteitag über 50 Prozent und jetzt 89 Prozent, das ist eine kontinuierliche Entwicklung. Das zeigt, dass sich Andreas Babler gefestigt hat, dass die Partei mit ihm gemeinsam an die Spitze will und das ist etwas, was ich mit unterstütze.“

Auch bei den anderen Funktionären sei eine sehr breite Einigkeit spürbar gewesen, sagte Kaiser. Er glaube, dass das eine gute Basis sei, um die Ziele zu erreichen, die am Samstag auch klar formuliert worden seien: „Nämlich für Österreich mehr Verantwortung zu übernehmen und das in der Bundesregierung.“

Kaiser: Leistbares Leben und Zukunftschancen

Im nächsten Jahr findet die Nationalratswahl statt. Bis dahin müsse sich die SPÖ noch besser positionieren, stimmte Kaiser einer Frage von ORF-Redakteur Horst Sattlegger zu: „Da sind wir uns auch alle bewusst. Wichtig war es, einmal die Basis für etwas zu schaffen. Du brauchst Grundfestigkeit in der eigenen Partei, um nächste Schritte auch setzen zu können. Das ist mit diesem Parteitag letztendlich auch herausgekommen, es ist eine gute Ausgangsposition. Jetzt geht es darum, dass man auch politisch mit den inhaltlichen Punkten über den eigenen Bereich hinauskommt.“

Kaiser sagte, er denke, dass die Themen, die die SPÖ anspreche, die richtigen seien: „Es geht darum, dass die Menschen Perspektive bekommen in einer Zeit, in der es viele Einflüsse, Krisen gibt, wo manches an Zukunftshoffnungen zerstört ist. Um es vielleicht ganz einfach auf einen Punkt zu bringen, dass das Leben der Menschen leistbar ist, dass es Perspektiven gibt und dass man in Bereichen wie der Bildung auch Zukunftschancen schafft.“

Kaiser mit 98,5 Prozent wieder Stellvertreter

Auch die übrigen zwölf Mitglieder des Präsidiums beziehungsweise Bablers Stellvertreter und Stellvertreterinnen wurden am Samstag in Graz mit hoher Zustimmung gewählt: Frauenchefin Eva-Maria Holzleitner erhielt 97,3 Prozent, Vizeklubchefin Julia Herr kam auf 94,4 Prozent und die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures erhielt 92 Prozent. Die höchste Zustimmung gab es für Stefanie Matei (98,6 Prozent) und Kärntens Landeschef Peter Kaiser mit 98,5 Prozent.