Chronik

Grünpolitiker Reinhold Gasper gestorben

Reinhold Gasper, Gründungsmitglied der Vereinten Grünen Österreichs (VGÖ) und jahrzehntelanges Mitglied des Klagenfurter Gemeinderates, ist gestorben. Wie die Familie bekannt gab, starb Gasper am vergangenen Freitag im 86. Lebensjahr.

Reinhold Gasper wurde am 14. März 1938 in Klein St. Paul im Görtschitztal als Sohn einer Bäuerin (vulgo „Simonbauer“) geboren, heißt es in einer Aussendung der Familie. Gasper absolvierte eine Schlosserlehre in Klagenfurt und arbeitete später bei den Wietersdorfer Duritwerken und bei der Maschinenfabrik Zimmer in Klagenfurt.

11.11.23 Reinhold Gasper gestorbeninhold Gasper im Jahr 2021
ORF
Reinhold Gasper im Jahr 2021

30 Jahre Mitglied des Gemeinderates

1983, im Eindruck des Waldsterbens und des Baues der Umfahrung Klagenfurt, begann er sich für die Grünbewegung zu engagieren und wurde Gründungsmitglied der VGÖ (Vereinte Grüne Österreichs). Erste Erfolge stellten sich 1985 mit einem Sitz im Klagenfurter Gemeinderat ein. Später kam ein zweiter dazu und schlussendlich eine Stadtratssitz (2003).

2013 erreichten die Grünen sogar ein Regierungsmandat. 2015, nach 30 Jahren im Klagenfurter Gemeinderat, wurde sein politisches Wirken durch die eigene Partei beendet. Die Grünen warfen ihm eine Wahlempfehlung für den damals freiheitlichen amtierenden Bürgermeister Christian Scheider vor.

Bürgermeister: Stets ein Andenken bewahren

Scheider ist auch heute Bürgermeister der Landeshauptstadt. Er zeigte sich in einer Aussendung „tief betroffen“ über Gaspers Ableben: „Er ging immer mit offenen Augen durch die Stadt, brachte etliche wichtige Hinweise und Ideen ein, war stets im öffentlichen Leben in Klagenfurt präsent.“ Wir werden Reinhold Gasper stets ein Andenken in der Landeshauptstadt bewahren, sagte Scheider, der der Familie sein aufrichtiges Beileid aussprach.

Auch Landeshauptmann Peter Kaiser kondoliert im Namen des Landes der Familie. „Kärnten verliert einen großen, sachpolitischen Kämpfer. Reinhold Gasper war Zeit seines politischen Engagements getragen von Überzeugungen und ist diesbezüglich ein Vorbild, was mit klaren Ansichten und Linien, zu erreichen ist. Gerade diese Überzeugung hat ihn glaubwürdig sein lassen und egal wofür sich Reinhold Gasper einsetzte, er erntete Respekt und Anerkennung“, sagte Kaiser.

Zwei Bücher als Hobbyhistoriker veröffentlicht

Gasper war auch Hobbyhistoriker. Er veröffentlichte in verschiedenen Zeitungen und schrieb auch zwei Bücher. Viele Gedenktafeln und Straßenbenennungen gingen auf seine Initiative zurück. 22 Naturdenkmäler wurden auf sein Betreiben hin unter Schutz gestellt. Als leidenschaftlicher Radfahrer setzte er sich sehr für den Ausbau des lückenhaften Klagenfurter Radwegenetzes ein.

Bis zuletzt hielten Gasper das Verfassen von Leserbriefen und das Schreiben von Artikeln zum Thema „Kärntner Abwehrkampf“ geistig fit, hieß es in dem Schreiben seines Sohnes Günther. Reinhold Gasper starb am Freitag im 86. Lebensjahr. Er hinterlässt eine Ehefrau, drei erwachsene Kinder und sechs Enkelkinder.